Stand: 07.01.2011 09:00 Uhr

Polizeipräsident Jantosch zu Personalbelastung

von Werner Pfeifer

Polizeipräsident Werner Jantosch hat vor einer zunehmen Einsatz- und Personalbelastung bei der Hamburger Polizei gewarnt. Besonders die Bewachung von ehemaligen Sicherheitsverwahrten Straftätern führe zu Lücken auf anderen Gebieten der Polizeiarbeit, sagte Jantosch im Gespräch mit NDR 90,3.

Zur Zeit gibt es in Hamburg nur einen Straftäter, der nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes auf freien Fuß ist und rund um die Uhr bewacht werden muss. Dieser Mann kostet viel Personal, sagt Polizeipräsident Werner Jantosch:

"Gehen Sie davon aus, dass wir bei einem Sicherheitsverwahrten rund 24 Beamte rund um die Uhr einsetzen müssen. Also, sie sind nicht gleichzeitig im Dienst, aber es sind immer mindestens vier Leute an einem Sicherheitsverwahrten dran. Wenn man das hochrechnet über die verschiedenen Dienste und Freischichten, dann sind wir bei 24 Beamten für einen Sicherheitsverwahrten. Das ist umgerechnet ein Zug der Bereitschaftspolizei. Und dieser Zug der Bereitschaftspolizei leistet übrigens auch diese Aufgabe und damit ist der weg, für die Bekämpfung von Einbruch, für die Bekämpfung von brennenden Fahrzeugen, für die ganz normalen täglichen Einsätze."

Das bedeutet, dass ein kompletter Zug der Bereitschaftspolizei für andere polizeiliche Aufgaben fehlt. Noch in diesem Jahr wird ein zweiter Sicherheitsverwahrter in Hamburg frei kommen. Der Polizeipräsident fordert deswegen die zügige Umsetzung des neuen Unterbringungsgesetzes, wonach solche Straftäter in geschlossenen Häusern untergebracht werden können.
Hinzu kommen die zahlreichen Großveranstaltungen. Die Folge: die Überstunden sind schon jetzt wieder auf einen Millionen gestiegen.
Im kommenden Jahr will Polizeipräsident Werner Jantosch dennoch wichtige Prioritäten setzen: ganz oben auf der Liste steht die Bekämpfung der Einbruchskriminalität und die Verfolgung der Brandstifter die immer wieder Autos anzünden.

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