Stand: 28.07.2010 09:11 Uhr

Entlassener Sexualstraftäter aus Baden-Württemberg jetzt in Hamburg

von Anette Reiners

Ein aus der Sicherungsverwahrung in Baden-Württemberg entlassener gefährlicher Sexualstraftäter ist nach Informationen von NDR 90,3 jetzt in Hamburg.
Seine Freilassung ist eine Folge eines Urteils des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte. Danach darf im Anschluss an eine verbüßte Haftstrafe keine zusätzliche Sicherungsverwahrung in Nachhinein verhängt werden.
In Straßburg wurde zwar über die Sicherungsverwahrung entschieden, aber wie die Behörden in Deutschland künftig mit dem Thema umgehen sollen, ist derzeit noch unklar.
Im aktuellen Fall eines freigelassenen Sexualstraftäters geht man innerhalb der Polizei von einer tickenden Zeitbombe aus.
Der 53jährige Mann wurde wegen mehrfacher Vergewaltigung und Körperverletzung verurteilt und im Anschluss an seine Strafe blieb er 22 Jahre in Sicherungsverwahrung, weil er weiter als gefährlich galt.
Daran hat sich auch nichts geändert: diversen Gutachten zufolge kann der Mann jederzeit wieder rückfällig werden.
Im Moment wird in Hamburg nach einer dauerhaften Unterbringung für den Schwerverbrecher gesucht, der von der Polizei rund um die Uhr überwacht werden soll. Laut Justizbehörde wird zudem überprüft, wie gefährlich der Mann ist und welche Auflagen er erfüllen muss.
Diese Überprüfung werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen, so Behördensprecherin Pia Kohorst.
In den nächsten Jahren werden insgesamt 17 Schwerverbrecher aus Hamburger Gefängnissen entlassen, aufgrund des Urteils es Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte.


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