Stand: 23.06.2010 15:07 Uhr

Islamistenrazzia in Hamburg

von Rainer Glitz

Die Bundesanwaltschaft hat gestern in Hamburg mehrere Wohnungen durchsuchen lassen. Es werde gegen drei Männer wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung ermittelt, hieß es aus Karlsruhe. Unterdessen ist die Identität eines am Montag in Pakistan festgenommenen Islamisten weiter ungeklärt. Laut Medienberichten soll es sich um einen 25jährigen Deutsch-Syrer aus Hamburg handeln.

Noch seien die Umstände des Falles und die Identität des am Montag Festgenommenen nicht geklärt, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes zu NDR 90,3. Sollte es sich wirklich um einen Deutschen handeln, werde dem Mann konsularische Betreuung angeboten. Auch bei der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe gibt es noch keine Bestätigung dafür, dass es sich um einen 25jährigen Islamisten aus Hamburg handelt. Auch zu möglichen Ermittlungen gegen den Deutsch-Syrer wolle er nichts sagen, so Marcus Köhler, Sprecher der Generalbundesanwältin. Allerdings bestätigte er, dass es gestern in Hamburg eine Razzia in Islamistenkreisen gab. Fünf Wohnungen seien durchsucht worden, darunter die dreier Beschuldigter, dazu eine weitere Wohnung im Raum Hannover und ein Lokal in Frankfurt am Main. Die Beschuldigten sollen an Geld-Transaktionen an die Kämpfer der im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet operierenden "Islamischen Bewegung Usbekistans" mitgewirkt haben. Einer von ihnen soll außerdem in einem Lager der Terrorgruppe eine Ausbildung mit Waffen und Sprengstoff durchlaufen haben. Einen Zusammenhang mit dem Fall in Pakistan gebe es nicht, so der Sprecher der Bundesanwaltschaft.


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