Polizei rettet Hamburgerin vor möglicher Zwangsheirat
Die Polizei hat eine junge Hamburgerin befreit, die offensichtlich zwangsverheiratet werden sollte. Die Schülerin war zuvor nach Berlin in die Wohnung ihres vorbestimmten Ehemanns verschleppt worden. Der Klassenlehrer des Mädchens hatte die Polizei auf den Fall aufmerksam gemacht.
"Ich komm hier nicht weg, ich werde eingeschlossen" - Hilferufe wie diese sendete die 15 Jahre alte, gebürtige Serbin von Berlin nach Hamburg. In der Nacht von Montag auf Dienstag war sie nach Informationen von NDR 90,3 in die Hauptstadt gebracht worden, wo zunächst die Verlobung und dann die Hochzeit mit einem 19-jährigen Serben vorbereitet werden sollte. Erst wenige Stunden vorher hatte sich die Hamburger Gymnasiastin ihrem Lehrer anvertraut: Danach wusste die Schülerin erst seit kurzer Zeit, dass sie gegen ihren Willen verheiratet werden soll. Gleichzeitig habe sie sich aber davor gefürchtet, von der eigenen Familie verstoßen zu werden, falls sie sich den Wünschen der Mutter widersetzt, berichtet ihr Lehrer. Als sie am nächsten Tag nicht zur Schule kommt, informiert der Lehrer die Hamburger Polizei, die sich umgehend mit den Berliner Kollegen in Verbindung setzt. Die Beamten handeln schnell und holen das Mädchen aus der Wohnung. In Kürze soll sie nach Hamburg zurückgebracht und - wie jetzt auch - vom Kinder-und Jugendnotdienst betreut werden. Auch die Eltern sollen verhört werden. Sie müssen mit einer Anklage rechnen.
