Stand: 12.02.2010 15:33 Uhr

Glatteis-Unfälle-Krankenkassen wollen Stadt Hamburg zur Kasse bitten

von Joachim Weretka

Auf die Stadt Hamburg und private Anlieger rollt eine Welle von Regressforderungen von Krankenkassen und Berufsgenossenschaften zu.

Nach Informationen des Radiosenders NDR 90,3 werden diese Instutionen die Behandlungskosten für tausende Eisunfallopfer zurückfordern. DAK und Techniker Krankenkasse sprechen bereits jetzt von einem dramatischen Anstieg von Unfallmeldungen. 1500 Euro für einen normalen Bruch, 10- 15.000 Euro für einen komplizierten Oberschenkelhalsbruch - diese Behandlungs- und Folgekosten werden wir uns wiederholen, sagt Rüdiger Scharf von der DAK. Sofern ermittelt wird, wer seiner Räum- und Streupflicht nicht nachgekommen ist, werden Regressforderungen gestellt. Egal ob privater oder städtischer Anlieger, bekräfigt John Hufert dieses Vorgehen für die Techniker Krankenkasse. Bei der DAK und der TK hat man jetzt schon einen dramatischen Anstieg an Unfallmeldungen gezählt. Es seien viele Tausend Versicherte unter den Eisunfallopfern. Die Krankenkassen weisen allerdings daraufhin, dass die Kosten für eisbedingte Unfälle auf dem Arbeitsweg von den Berufsgenossenschaften bezahlt werden. Aber auch wir werden dieses Geld von den Schuldigen zurückfordern, bestätigt Daniela Dalhoff, Sprecherin der

Verwaltungsberufsgenossenschaft Hamburg. Experten rechnen mit drei bis vier Monaten Bearbeitungszeit. Wenn die Hamburger also längst in Cafes in der Sonne sitzen, könnten private Anlieger und die Stadt unangenehm und teuer an ihre Versäumnisse im Eiswinter erinnert werden. Auch wir rechnen damit, sagt Björn Marzahn Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde. Glaubt aber, dass sich die Regressansprüche am Ende auf viele verteilen.

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