Stand: 25.01.2010 09:21 Uhr

Hamburg schickt Brief an Merkel

von Nicolas Lieven

Im Ringen um ein Rettungspaket für die maritime Wirtschaft hat Hamburg zusammen mit vier weiteren norddeutschen Bundesländern einen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel geschickt. Das berichtet der Radiosender NDR 90,3.

Der Vorstoß geht auf eine Initiative von Hamburg Wirtschaftssenator Axel Gedaschko zurück. Seit November hatten sich Vertreter von Banken, Reedereien und Bundesministerien mehrfach in der Hamburger Behörde getroffen, um über mögliche staatliche Kredite und Bürgschaften zu sprechen.

Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust unterzeichnete den Brief als erster. Das Papier ist nun auf dem Weg zu den Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Alle seien sich darüber einig, dass die maritime Wirtschaft des besonderen Augenmerks der Bundesregierung bedürfe, so Axel Gedaschko wörtlich: "Besonders bedeutet, wir wollen nicht mehr, aber eben auch nicht weniger Unterstützung bekommen als andere Wirtschaftsbereiche. Wir wollen diejenigen ein Stück weit unterstützen, die durch die extreme wirtschaftliche Situation in eine Notlage geraten sind, in der sie sonst nicht gewesen wären."
Bereits im Vorfeld war über eine Bad Bank für Containerschiffe spekuliert worden.
Die Auffanggesellschaft könnte nicht genutzte Ozeanriesen anmieten und so die Bücher von Reedereien entlasten. Allerdings herrscht über die konkreten Inhalte des Schreibens Stillschweigen. Klar ist nur, die Abstimmung der Bundesländer dauerte länger als geplant. Gedaschko sagte NDR 90,3: "Hamburg ist eine wunderschöne Stadt, aber hat in Berlin natürlich aufgrund seiner Dimension nicht gerade das allergrößte Gewicht, das heißt, da brauchen Sie Kraft und Kraft kriegen Sie nur durch Verbündete."
Offen ist noch, ob Bürgermeister Ole von Beust nach Berlin reisen wird, um der Kanzlerin den Rettungsplan persönlich vorzustellen.

NDR Logo
Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse: https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitteilungen/pressemeldunghh552.html