Stand: 18.01.2010 08:56 Uhr

Warnung vor Datenklau

von Dietrich Lehmann

Onlinezugänge von Bankkonten werden derzeit von einer stärkeren Angriffswelle überrollt. Allein die Hamburger Sparkasse HASPA hat nach Informationen von NDR 90,3 in den vergangenen drei Tagen rund 200 Konten aus Sicherheitsgründen gesperrt. "Fehler" steht auf dem Computermonitor - und "Ihr Kundensatz ist gesperrt". Wer das bei seinem Internetkonto liest, dem hat beispielsweise die HASPA den Onlinezugang aus Sicherheitsgründen verweigert. Die Sicherheitsabteilung des Unternehmens, sagt Banksprecher Andre Grunert, hat bei ihrer Suche in den vergangenen Tagen vermehrt gestohlene Datensätze von Kunden im Internet entdeckt. Von einer Sicherheitslücke will er allerdings nicht sprechen. Ausgelöst wird der Datenklau durch Computerprogramme, die sich unbemerkt auf dem heimischen Rechner eingeschleichen. Laut Hamburger Polizei sind vermutlich sogenannte "in the middel"-Schadprogramme dafür verantwortlich. Wer von einem infizierten Rechner online Geld überweist, kann sich nicht mehr sicher sein, dass es beim richtigen Empfänger landet, so Polizeisprecher Holger Vehren. Das Schadprogramm schaltet sich dazwischen, auf Englisch: In the middel. Auf dem Bildschirm ist nicht zu erkennen, dass im Hintergrund ein gefährliches Computerprogramm arbeitet. HASPA-Kunden haben laut Unternehmenssprecher Andre Grunert bislang keinen materiellen Schaden erlitten. Allerdings sollten betroffene Kunden in nächster Zeit verstärkt ihre Kontoauszüge kontrollieren. Nach Informationen von NDR 90,3 sind von der aktuellen Angriffswelle auch andere Bankinstitute sowie das Onlineportal EBay betroffen. Die Polizei rät dazu, bei verdächtigen E-Mails vorsichtig zu sein - und Antivirenprogramme auf den aktuellen Stand zu bringen.

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