Hamburgs erster Zufluchtsort für junge Zuwanderinnen
In Hamburg hat erstmals eine Krisenunterkunft für von Gewalt bedrohte junge Zuwanderinnen eröffnet. Nach Informationen von NDR 90,3 wird die neue Einrichtung gut angenommen. Sie ist eine Konsequenz auf den Mord an der Deutsch-Afghanin Morsal vor anderthalb Jahren.
Sie werden bedroht, geschlagen und wissen sich nicht mehr zu helfen. Elf minderjährige Migrantinnen haben in den ersten vier Wochen seit Bestehen die neue Kriseneinrichtung "Zuflucht" aufgesucht. Verantwortlich dafür ist der Verein Basis und Woge, der jahrelange Erfahrung im Umgang mit hilfesuchenden Frauen mitbringt. In der Einrichtung sollen die Mädchen erst einmal zur Ruhe kommen, sagt Leiterin Myriam Schrank zu NDR 90,3:
O-Ton:
Wir bieten ihnen ein kurzfristiges Zuhause, einen Ort an dem sie sein können und wir schauen dann gemeinsam möglichst zügig wie es weitergehen kann, weil wir eine Kriseneinrichtung sind und der Aufenthalt ist auf maximal acht Wochen begrenzt. Und wir suchen nach Anschlussperspektiven oder begleiten gegegebenenfalls auch die Rückkehr nach Hause.
Für bis zu sechs Mädchen bietet die "Zuflucht" rund um die Uhr Platz. Die bisherigen Besucherinnen bzw. deren Eltern stammen aus Serbien, der Türkei, Iran, Irak und aus Afghanistan und seien teilweise sehr selbstbewusst, so eine Mitarbeiterin. Manch' eine habe ihre Flucht lange geplant. Vermittelt werden die Mädchen über die Jugendämter, den Kinder-und Jugendnotdienst sowie verschiedene Beratungsstellen.
Die Einrichtung ist bisher auf zwei Jahre begrenzt.