Stand: 15.12.2009 09:41 Uhr

Neue Studie zu Gewalt gegen Polizisten

von Anette Reiners

Der Streit über die Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts in Niedersachsen zum Thema "Gewalt gegen Polizisten" hat sich verschärft.

Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus will jetzt eine eigene Studie in Auftrag geben, sagte er im Gespräch mit NDR 90,3. Ahlhaus lehnt die teils intimen Fragen des Instituts nach Erlebnissen der Beamten im Elternhaus und in der Familie ab.

Dass es die bislang geplante Studie zum Thema "Gewalt gegen Polizisten" überhaupt noch geben wird, ist immer unwahrscheinlicher. Denn es schließen sich immer mehr Bundesländer der Haltung Hamburgs an, erklärt Innensenator Christoph Ahlhaus.

O-Ton "Richtig ist, dass viele Länder dem Beispiel Hamburgs gefolgt sind, im übrigen auch der Bund. Aber auch große Länder wie Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Ich verstehe auch die ganze Aufregung nicht, wenn Länder frei entscheiden, dass sie die Studie nicht mitmachen."

Dennoch sieht Ahlhaus grundsätzlich einen Bedarf für eine wissenschaftliche Untersuchung.

O-Ton "Also ich glaube schon, dass es wichtig ist, dem Thema Gewalt gegen die Polizeibeamte auch wissenschaftlich auf die Spur zu kommen. Und deswegen werden wir jetzt ausloten, mit welchen Ländern, die ausgestiegen sind, wir jetzt möglicherweise etwas Neues in Auftrag geben. Das könnte die Deutsche Polizeihochschule in Münster machen. Aber darüber wird zu reden sein."

Mit dem Bund, Nordrhein-Westfalen und Sachsen habe man allerdings potentiell wichtige Partner, so Ahlhaus.
Die neue Untersuchung soll schon im Frühjahr auf den Weg gebracht werden. Damit erhofft sich Ahlhaus Hinweise für die Ursachen der zunehmenden Gewalt.
Der Innensenator hält zudem an härteren Strafen für Täter, die Polizisten angreifen, fest.

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