Stand: 20.11.2009 09:01 Uhr

Vattenfall-Dossiers über Atomkraftgegner

von Nicolas Lieven

Eine Mitarbeiterin des Energiekonzerns Vattenfall hat Informationen über Atomkraftgegner gesammelt und geheime Akten angelegt.
Auf Anfrage von NDR 90,3 bestätigte das Unternehmen den Vorfall.
Die Daten wurden offenbar gesammelt, kurz bevor Vattenfall im Sommer zu Diskussionen rund um den Pannenreaktor Krümmel einlud.

Die Seite ist gelocht und war offenbar abgeheftet. Zu sehen sind die Fotos zweier Politikerinnen, die sich gegen Atomkraft stark machen. Zum einen eine Lüneburger SPD-Kreistagsabgeordnete. Zum anderen die Grüne Bettina Boll. Darüber steht in großen Lettern: "Vorsicht bei Bettina Boll:" Und dann folgt eine Einschätzung. Zu Bettina Boll heißt es wörtlich: "argumentiert rein emotional, ausschweifende Wortbeiträge, muss nach 1-2 Minuten ermahnt werden." Selbst die Art der Ermahnung ist vorformuliert. "Kein Kommentar, Frage bitte", ist dort in Anführungszeichen zu lesen. Eine Sprecherin des Vattenfall-Konzerns bedauerte den Vorfall und erklärte, es handle sich lediglich um eine einzige Seite. Vattenfall distanziere sich ausdrücklich von den Handlungen der Mitarbeiterin, die seit Sommer nicht mehr im Konzern arbeite. Auf Nachfrage räumte die Sprecherin dann aber ein, dass die Mitarbeiterin zwar nicht mehr i m Konzern arbeite, dafür aber als externe Kraft für Vattenfall tätig sei.

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