Stand: 05.11.2009 09:07 Uhr

Gefahr am Himmel

von Dietrich Lehmann

Die europäische Luftverkehrskontrolle warnt nach Informationen von NDR 90,3 vor Schiffen mit dem Hamburger Skysails-System.

Anlass ist eine Beinahekollision eines Helikopters mit dem Zugdrachensystem über der Nordsee.

Ein Frachter war mit dem Skysail-Segel ausgestattet, das helfen soll, Treibstoff zu sparen.

Der brisante Vorfall mit dem Skysail-System liegt bereits knapp zwei Monate zurück. Am 15. September Mittags war ein Helikopter vor der niederländischen Küste auf dem Weg zu einer Bohrinsel. Der Pilot sah plötzlich ein Drachensegel in seiner Flugbahn. Dieses Segel, das einem Fallschirm ähnelt, zog den Frachter Theseus der deutschen Reederei Wessels. Nach der Meldung über die Beinahekollision flog das Skysail in etwa 300 Metern Höhe, kurz unterhalb der Wolken. Das Segel hatte etwa die Fläche eines Tennisspielfeldes. Auf Anfrage von NDR 90,3 bestätigten die Hamburger Firma Skysails und die Reederei Wessels aus Haren an der Ems den Vorfall. Laut Skysails hat der Helikopter das Schiff später mehrfach umkreist. Das Segelsystem sei vorschriftsmäßig eingesetzt worden, außerhalb des kontrollierten Luftraumes und außerhalb der niederländischen Hoheitsgewässer. Seit Beginn der Tests mit dem neuartigen Segelantrieb vor drei Jahren habe es noch keine Abweichung vom geregelten Flugbetrieb gegeben. Kritiker des Hamburger Systems warnen allerdings schon seit langem vor dem Zugdrachen, weil zahlreiche praktische Fragen noch ungeklärt sind. Beispielsweise, ob Kollisionen mit anderen Schiffen und mit Luftfahrzeugen zuverlässig verhindert werden können.

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