Stand: 04.11.2009 09:11 Uhr

Kosten für Asbest-Untersuchungen laufen aus dem Ruder

von Nicolas Lieven

Die Asbestuntersuchungen an Hamburger Schulen werden drastisch ausgeweitet.

Wie eine Sprecherin der Hamburger Schulbehörde NDR 90,3 bestätigte, sollen in den kommenden Monaten mehr als 300 weitere Gebäude geprüft werden.
Eine offizielle Liste der betroffenen Schulen liegt allerdings noch nicht vor.

Wie lange die Untersuchungen dauern und was sie kosten werden, dazu konnte die Sprecherin der Schulbehörde keine Angaben machen. Auch nicht zu den Ausgaben für mögliche Sanierungs- oder Baumaßnahmen. Ein Gutachter bestätigte NDR 90,3, dass jeder Test samt Luftmessung bis zu 1000 Euro kostet. Seit August wurden in Hamburg 285 Sporthallen, Musikräume und Aulen monatelang für den Unterricht gesperrt und untersucht. Alle Ergebnisse fielen negativ aus.

Dennoch will die Hamburger Schulbehörde die Zahl der geprüften Gebäudeteile auf 600 erhöhen. Damit kommen auf weitere Schulen im gesamten Stadtgebiet monatelange Einschränkungen zu. Derzeit läuft der Unterricht an über 40 Schulen selbst nach Abschluss der Tests nicht wieder normal. Denn die Behörde hat zwar die Sporthallen feigegeben, den Betrieb der Heizungen aber untersagt, weil dort Asbest verbaut wurde. Im Gegenzug hatte die Schulbehörde bereits im September Heizlüfter und Radiatoren zugesagt. Da diese aber bis heute fehlen, findet an vielen Schulen wie dem Albert-Schweitzer-Gymnasium in Ohlsdorf, der Appelhoff-Schule in Wandsbek und der Sinstorf-Schule in Harburg Sport im Kalten oder überhaupt nicht statt.

NDR Logo
Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse: https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitteilungen/pressemeldunghh484.html