Stand: 09.10.2009 09:24 Uhr

Keine Kameras in St. Georg

von Anette Reiners

Nach Informationen von NDR 90,3 sollen die fünf Videokameras am Hansaplatz nach den umfangreichen Umgestaltungen des Platzes nicht wieder angebracht werden.
Ende Oktober beginnen die Bauarbeiten, die rund zwei Millionen Euro kosten werden.
Erst gestern hatte sich ein 19jähriger bei der Polizei gestellt, weil er auf den Bildern der Überwachungskameras erkannt worden war.
Er hatte einen amerikanischen Studenten auf dem Hansaplatz brutal überfallen.
In puncto Videoüberwachung ist es die Sensation:
Die fünf Videokameras am Hansaplatz mitten in St. Georg werden abmontiert und zwar endgültig.
CDU Innensenator Christoph Ahlhaus zu NDR 90,3:

O-Ton "Ich hab den Auftrag an die Polizei gegeben, dass die Kameras, die jetzt am Hansaplatz abgebaut werden müssen, zunächst nicht wieder aufgebaut werden, wenn die Baumaßnahme abgeschlossen ist. Weil wir wollen erst das Evaluationsergebnis abwarten, das bekommen wir in Kürze. Denn es wäre widersinnig, die Kameras abzubauen, dann wieder anzubauen, um sie dann wieder abzubauen." 0´21"

Die Kameras am Hansaplatz brächten nichts, ist aus Behörden- und Polizeikreisen zu hören. Denn die Überwachung habe nicht zu weniger Kriminalität geführt und damit zu keiner abschreckenden Wirkung.
Ursprünglich wurden die Kameras für mehrere Hunderttausend Euro vor gut zwei Jahren installiert, weil der Hansaplatz mit rund 300 Straftaten pro Jahr neben der Reeperbahn als einer der Hauptkriminalitätsschwerpunkte gilt.

Für die Grünen dürfte das eine gute Nachricht sein, nachdem sie sich jahrelang gegen die Kameraüberwachung ausgesprochen haben.
Bislang hieß es aus der Innenbehörde immer, dass der Senat an der Videoüberwachung festhalten wolle.

NDR Logo
Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse: https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitteilungen/pressemeldunghh472.html