Stand: 08.09.2009 08:59 Uhr

Schwere Versäumnisse beim Asbest-Fall in Wellingsbüttel

von Nicolas Lieven

Dem Asbest-Fund an der Peter-Petersen-Schule in Wellingsbüttel sind offenbar schwere Versäumnisse vorausgegangen.

Das sogenannte Gefahrstoffkataster war lückenhaft, erklärte eine Sprecherin der Schulbehörde auf Anfrage von NDR 90,3.

Demnach wurde die Asbest-Heizung in den 80er Jahren in den Dokumenten nicht erfasst.

In Paragraph 3 der Hamburgischen Bauordnung heißt es: Der Eigentümer hat seine Anlagen so zu errichten, zu erhalten und zu ändern, dass Leben, Gesundheit und Lebensgrundlagen nicht gefährdet werden. Hierzu sei auch ein Gefahrstoffkataster notwenig. Doch die Asbest-Heizung in Wellingsbüttel wurde weder bei der Erstellung des Registers noch den regelmäßigen Überprüfungen erfasst. Möglicherweise ein Problem auch bei anderen Schulen. Zwar liegen der Schulbehörde nach eigener Aussage zahlreiche Akten vor. Ob diese vollständig sind und vorschriftsmäßig geführt wurden, ist aber fraglich. Nicht nur für Handwerker werden so Sanierungen von Schulgebäuden zum unkalkulierbaren Risiko, denn sie wissen nicht, was sich hinter Wänden und Decken alles verbirgt.
Inzwischen wurden die Asbest-Messungen an Hamburger Schulen heute fortgesetzt. Zehn Gutachter seien im Einsatz, sagte eine Sprecherin der Schulbehörde. Mit Ergebnissen sei aber frühestens drei Tage nach der Untersuchung zu rechnen. Und so lange müssten sich auch Schulen gedulden, die über ein vermeintlich eindeutiges Ergebnis verfügten. Denn die standardisierten Verfahren benötigten einfach Zeit, so die Sprecherin.

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