Stand: 02.09.2009 12:37 Uhr

von Beust zu Fangprämien für Ärzte

von Jörn Straehler-Pohl

Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust hat die sogenannten Fangprämien für Ärzte scharf kritisiert. Es könne nicht angehen, dass Mediziner Geld dafür bekämen, ihre Patienten in bestimmte Krankenhäuser einzuweisen, sagte von Beust im Gespräch mit NDR 90,3. Sowohl Ärztekammer, als auch die Krankenkassen seien jetzt gefordert, dieser Praxis einen Riegel vorzuschieben.

Mit der Gesundheit von Menschen lässt sich viel Geld verdienen. Doch immer häufiger passiert es offenbar auch in Hamburg, dass dabei die Regeln verletzt oder zumindest umgangen werden, die in der Berufsordnung der Ärzte fest gelegt sind - beispielsweise in dem Krankenhäuser sogenannte Fangprämien zahlen. Eine Praxis, sagt Bürgermeister Ole von Beust, die jetzt von den Akteuren im Gesundheitswesen gestoppt werden müsse:

"Die Ärztekammer und die Krankenkassen müssen versuchen, das Problem selbst in den Griff zu kriegen und dann erst ist der Gesetzgeber gefordert. Aber ich finde, da müssen die Selbstreinigungs-Kräfte wirken. Was nicht geht, ist das Ärzte quasi eine Provision kriegen, Patienten bestimmten Krankenhäusern zuzuweisen. Das geht einfach nicht und ich hoffe, dass die Selbstverwaltung da einschreiten wird."

Seine Kritik an den Fangprämien griff der Bürgermeister anschließend auch in seinem Grußwort zur Eröffnung des 5. Hamburger Gesundheits-Wirtschafts- Kongresses auf. Gerade beim Thema Gesundheit müsste es eine Balance zwischen Ethik und Ökonomie geben. Das Kongress-Programm spricht dagegen eine andere Sprache: In den zahlreichen Vorträgen und Arbeitsgruppen geht es bis morgen Nachmittag vor allem ums Geld verdienen in der Gesundheitsbranche.

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