Stand: 15.07.2009 17:31 Uhr

Angeschlagene Reederei

von Volker Frerichs

Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust hat weitere finanzielle Hilfen für die Reederei Hapag-Lloyd erstmals an Bedingungen geknüpft. Hapag-Lloyd dürfe kein Fass ohne Boden werden, sagte von Beust im Gespräch mit NDR 90,3. Heute beschäftigt sich auch der Haushaltsausschuss mit diesem Thema. Außerdem steht die Sonderzahlung an HSH-Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher auf der Tagesordnung.
Warum bekommt der Manager einer angeschlagenen Landesbank 2,9 Millionen Euro extra? Und warum wurde die Bürgerschaft darüber vermeintlich zu spät informiert? Das will der Haushaltsausschuss klären. Genau wie auch die Rolle des zurzeit heftig kritisierten Finanzsenators Michael Freytag, dem Bürgermeister Ole von Beust heute den Rücken gestärkt hat:

O-Ton Beust: "Er hat mein volles Vertrauen, ich bin auch davon überzeugt, das Vertrauen der Fraktion insgesamt ist groß. Es geht um die HSH Nordbank, es geht um riesige Haushaltsprobleme, die auf uns zukommen, alles das bündelt sich bei ihm. Ich finde das ungerecht, aber so ist Politik."

Im Gespräch mit NDR 90,3 knüpfte von Beust zudem weitere Hilfen für die angeschlagene Reederei Hapag-Lloyd an Bedingungen:

O-Ton Beust: "Wir haben gesagt, wir geben nur dann Liquidität, wenn wir absehen können, dass das kein Fass ohne Boden ist. Bevor wir entscheiden, wollen wir erstens eine belastbare Erkenntnis darüber, wie geht es im nächsten und übernächsten Jahr weiter. Und zweitens eine mittelfristige Unternehmensstrategie, wie durch eigene Anstrengungen des Unternehmens auch Schwierigkeiten mit aufgehoben werden sollen."

In der kommenden Woche soll ein Gutachten zu Hapag-Lloyd Klarheit bringen. Im Gespräch ist derzeit eine Kapitalspritze allein der Stadt Hamburg von 170 Millionen Euro für die angeschlagene Landesbank.

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