Stand: 01.07.2009 11:32 Uhr

Neuer Schocker von Regisseur Lars von Trier: Hamburger Abaton-Kino will "Anti-Christ" nicht zeigen

von Jens Büchsenmann

Der dänische Regisseur Lars von Trier ist bekannt vor allem als Mitbegründer der sogenannten "Dogma"-Bewegung, die das Filmemachen erneuern will. Seine Filmexperimente haben Titel wie "Dancer in the dark" oder "Dogville", aber mit seinem neuesten Film erhitzt er die Gemüter in einem nie dagewesenen Maß.

Beim diesjährigen Festival in Cannes gab es jedenfalls Buhrufe schon bei der internationalen Pressekonferenz. Die meisten Kritiker waren derart schockiert, dass einige zugeben mussten, mit Brechreiz gekämpft zu haben.

Überwiegend auf Ablehnung stieß der Film auch bei seiner ersten Pressevorführung in Hamburg. Sie fand im Abaton-Kino statt, dessen Leiter den Film wegen Frauenfeindlichkeit nicht im normalen Programm zeigen wird, sagte er NDR 90,3.
"Ich finde den Film künstlerisch misslungen und was wichtiger ist frauenverachtend. Die Frau als Hexe zu stilisieren als Monster, die zu splatter Elementen greift, finde ich inakzeptabel... die absurde Männerfantasie eines Regisseurs, der kreativ ausgebrannt ist... können gern Kollegen zeigen aber das Abatonkino muss ich mit so was nicht malträtieren., sagt Matthias Elwardt, Chef des Abaton Kinos und profilierter Sprecher unabhängiger Kinobetreiber zu NDR 90,3 . Und er sieht sich bei weitem nicht allein mit seiner Entscheidung.
"Ich war ja in der Weltpremiere - da wurde gelacht - unfreiwillig komisch - international durchgefallen - mit weitem Abstand der schlechteste Film des Festivals."

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