Stand: 28.04.2009 09:13 Uhr

Kompromiss im Streit über Hafengeburtstagssegler

von Werner Pfeifer

Der 820. Hamburger Hafengeburtstag kann wie gewohnt mit allen Windjammern stattfinden. Nach Informationen von NDR 90,3 haben sich das Bundesverkehrsministerium und die Hamburger Behörden im Streit über die Zulassung holländischer Segelschiffe geeinigt. Zugelassen sind jetzt alle Traditionssegler, die ein gültiges Zertifikat ihres Flaggenstaates haben.

Zuvor hatte das Bundesverkehrsministerium angekündigt rund 20 Traditionsseglern die Teilnahme zu verweigern, wenn sie kein Anti-Terror Zertifikat, den sogenannten ISPS Code, vorweisen können.

Die Kuh ist vom Eis, mit diesem Kompromiss können wir gut leben, sagt Hamburgs Hafenkapitän Jörg Pollmann zu NDR 90,3. Den ganzen Tag über hatte es zahlreiche Telefongespräche zwischen dem Berliner Bundesverkehrsministerium und den Hamburger Behörden gegeben. Am späten Nachmittag fiel dann der Kompromiss: Die Hamburger sind für ausreichende Sicherheitsmaßnahmen an den Anlegestellen zuständig und dürfen dafür selbst entscheiden, welche niederländischen Fahrgastschiffe mit ihren Zertifizierungen an dem Fest teilnehmen dürfen. Und da fast alle Holländer gültige Papiere ihres Flaggenstaates haben, wird sich am Hafengeburtstag also nichts ändern.
Im Gegenzug müssen jedoch holländische Segelschiffe, die direkt aus Holland kommen und die Staatsgrenze mit mehr als 12 Passagieren an Bord überschreiten, einen ISPS Code nachweisen, der sie zwingt nur an besonders gesicherten Terminals festzumachen.
Dies betrifft aber so gut wie keine Reederei, weil fast alle Traditionsschiffe ohnehin schon in Deutschland sind oder ohne Gäste fahren und erst auf dem Hafengeburtstag Passagiere aufnehmen.
Auch das NDR 90,3 Schiff, die "Tolkien", kann wie geplant fahren, ohne weitere Auflagen.

Das Bundesverkehrsministerium betont noch einmal, dass man nicht den Hamburgern den Hafengeburtstag vermiesen wollte, sondern lediglich auf die Einhaltung internationaler Standards gepocht habe.

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