Stand: 27.01.2009 10:44 Uhr

Finanzkrise: Hamburger Kunsthalle verliert Dauerleihgaben

von Melanie von Bismarck

Schwierige Zeiten für die Museen: Die Auswirkungen der Finanzkrise erreichen jetzt nach Informationen von NDR 90,3 die Hamburger Kunstlandschaft. So klagt die Kunsthalle über ausbleibende Sponsorengelder und den Abzug von Dauerleihgaben.
Es sind vor allem die Banken, aber auch der Handel: Diverse Förderer der Kunsthalle ziehen sich entweder ganz zurück oder unterstützen das Museum nur noch mit wesentlich kleineren Beträgen. Kunsthallendirektor Hubertus Gaßner sieht deshalb die Notwendigkeit, verstärkt neue Sponsoren anzuwerben. Die für das laufende Jahr geplanten Sonderausstellungen, die vollständig mit Spendengeldern finanziert werden, möchte er trotzdem realisieren. Gaßner hofft, die finanziellen Einbußen durch steigende Besucherzahlen ausgleichen zu können. Gegenüber NDR 90,3 sprach Gaßner auch von einem weiteren Trend: Durch die Finanzkrise unter Druck geratene Dauerleihgeber fordern ihre Kunstwerke zurück.

"Also, es sind immer Einzelfälle, aber das geht dann manchmal von heute auf morgen, Dinge, die fünf Jahre im Haus waren oder 10 Jahre, kommt dann ein Anruf, bitte einpacken, morgen muss es da und da sein. Dann haben wir jetzt schon beschlossen, dass wir das so nicht machen können, dass wir allen Leihgebern schreiben, also, zwei Wochen brauchen wir wenigstens, um sozusagen Ordnung in die Sache zu bringen."

Helmut Sander, Geschäftsführer der Stiftung historische Museen Hamburg, äußerte sich deutlich optimistischer: Die vier in der Stiftung vereinten Museen hätten bisher noch keine Auswirkungen der Finanzkrise zu spüren bekommen.

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