Stand: 13.01.2009 09:19 Uhr

Niels Annen gibt Kandidatur in Eimsbüttel auf

von Volker Frerichs

Der Streit um die SPD-Bundestagskandidatur in Eimsbüttel ist vorbei. Im November war der derzeitige Bundestagsbageordnete Niels Annen in einer umstrittenen Abstimmung dem unbekannten Danial Ilkhanipour unterlegen. Jetzt erklärte Annen im Gespräch mit NDR 90,3, er akzeptiere dieses Ergebnis endgültig und halte seine Kandidatur nicht mehr aufrecht. Zwei Monate hatten sich die SPD-Mitglieder in Eimsbüttel und in Hamburg gestritten wie die Kesselflicker. Links gegen Rechts, die Anhänger von Niels Annen gegen die von Danial Ilkhanipour. Der habe sich, so der Vorwurf, die Mehrheit für die Bundestagskandidatur im Kreis Eimsbüttel nur erschlichen. Doch jetzt gab der unterlegende Niels Annen auf. Im Gespräch mit NDR 90,3 sagte Annen, dass er den Sieg von Ilkhanipour anerkenne. Der freute sich: "Es sind schwere Zeiten und da braucht man eine starke Sozialdemokratie und es muss neues Vertrauen geschaffen werden. Aber ich denke mal, wir schauen jetzt nach vorne, nicht mehr zurück und beginnen mit dem Wahlkampf." Ob das so einfach wird, vermag SPD-Landeschef Ingo Egloff nicht zu sagen. Zwei Monate hatte der vergeblich versucht, den Streit zu schlichten: "Ich hab allerdings gesagt, dass meines Erachtens die Diskussion irgendwann beendet sein muss und man irgendwann Realitäten akzeptieren muss. Und ich hoffe, dass wir es hinkriegen, auch die Wunden, die dort vorhanden sind, längerfristig zu schließen." Damit, nach über zwei Monaten, endlich wieder politische Ruhe einkehrt. Bei der SPD in Eimsbüttel und in Hamburg. Das hofft auch Danial Ilkhanipur. Der Gespräch mit NDR 90,3 auch eigene Fehler einräumt: "Es müssen beide Seiten aufeinander zugehen. Es gibt sicherlich viele Verletzungen auf beiden Seiten, es muss wieder neues politisches Vertrauen geschaffen werden. Aber die SPD ist immer gut gewesen, sich in Zeiten der Krise auf die Verantwortung zu besinnen und auf den wahren politischen Gegner und das ist die CDU. Selbstverständlich haben alle Seiten Fehler gemacht. Rückblickend hätte ich mir gewünscht, dass ich mich früher zu dieser Kandidatur durchgerungen hätte, das hätte natürlich vieles vereinfacht, natürlich, selbstverständlich."

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