Stand: 08.09.2008 09:35 Uhr

Busnetz auf dem Prüfstand

von Oliver Wutke

Die GAL will die Hamburger Schnellbuslinien in ihrer bisherigen Form abschaffen. Stattdessen sollen nach dem Willen der Partei zuschlagfreie Busse die Innenstadt mit den Außenbezirken verbinden. Auch die CDU unterstützt diese Überlegungen.

Im Hamburger Stadtgebiet sind die Schnellbuslinien das letzte zuschlagpflichtige Angebot des HVV. Doch der Aufpreis von 1,30 Euro bringt kaum einen Mehrwert: Wirklich schneller als normale Busse sind die Schnellbusse nämlich nicht. Und trotz des Zuschlags sind sie unwirtschaftlicher, als normale Linien. Dafür bieten die Schnellbusse gute Direktverbindungen vom Stadtrand in die City. Nach einem Beschluss in ihrem Landesausschuss wollen die Grünen das Schnellbuskonzept jetzt umkrempeln: Der Zuschlag soll wegfallen, die umsteigefreien, langen Linien sollen erhalten bleiben, zum Teil aber mit verändertem Streckenverlauf, um nicht in Konkurrenz mit U- und S-Bahn zu stehen. Auch der Koalitionspartner CDU begrüßt solche Überlegungen, erklärt deren Verkehrsexperte Klaus-Peter Hesse. Er sieht dabei aber die Alternative, Schnellbusse wieder wirklich schneller zu machen, den Zuschlag dafür aber beizubehalten. Sogar beim HVV selbst steht das Schnellbusnetz derzeit auf dem Prüfstand, erklärt Sprecherin Gisela Becker. Hintergrund sind deutlich sinkende Fahrgastzahlen auf Schnellbuslinien in den vergangenen zwei Jahren.

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