Stand: 21.08.2008 16:00 Uhr

Reaktion auf Äußerung von Michael Glos

von Volker Frerichs

Deutliche Ansage

Im Verkaufspoker um die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd wird der Ton zunehmend rauer. Wirtschaftssenator Axel Gedaschko sagte, Bundeswirtschaftsminister Michael Glos sei die Bedeutung Hapag-Lloyds für Hamburg offenbar nicht bewusst. Glos hatte erklärt, an einem Verbleib der Reederei in Deutschland gebe es kein nationales Interesse.

Hamburgs Wirtschaftssenator Axel Gedaschko ist stinksauer auf seinen Amtskollegen in Berlin. Ohne Not hatte Minister Michael Glos gesagt, Hapag-Lloyd könne kaufen, wer immer es kaufen wolle. Und damit deutlich gemacht, dass es der Bundesregierung offenbar egal ist, ob die Traditionsreederei in deutscher Hand bleibt oder nicht. Das sei ihm unerklärlich, meinte Senator Gedaschko zu NDR 90,3:
O-Ton Gedaschko: "Ich möchte mal wissen, was wäre, wenn BMW verkauft wird und die Gefahr bestünde, dass die Arbeitsplätze ins Ausland verlagert würden, ob Herrn Glos das dann entsprechend auch egal wäre. Ich kann es mir nicht vorstellen. Die Dimension, die Hapag-Lloyd für diese Stadt und diese Region hat, die ist ihm nicht so bewusst, sonst würde er nicht so agieren."

Und das, obwohl es bislang andere Signale aus Berlin gebeben habe, so Gedaschko weiter.

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