Stand: 24.07.2008 09:30 Uhr

Zweifelhafte Spendensammler

von Dietrich Lehmann

"Alter Wein in neuen Schläuchen" nennt der Chef der Hamburger Verbraucherzentrale, Günter Hörmann die Tatsache, dass die zwielichtigen Spendensammler aus Niedersachsen nach ein paar Monaten Pause wieder in Hamburg aktiv sind. Verkleidet mit Clownskostümen hatten die Vereinsmitglieder seit der Weihnachtszeit in der Innenstadt Geld gesammelt, mit dem beispielsweise das UKE oder die Hamburger Tafel unterstützt werden sollten. Dort aber kam das Geld nie an. Die angeblichen Empfänger erstatteten Strafanzeige und der Bezirk Mitte erteilte im April Platzverweise gegen die offenbar wie eine Drückerkolonne organisierten Spendensammler. Das Geld, so der Verdacht, sollen die Hintermänner zum größten Teil in die eigene Tasche gesteckt haben. Damals, im April kündigte ein Sprecher von Kinder in Not gegenüber NDR 90,3 an, dass der Verein aufgelöst wird. Mittlerweile aber sind die gleichen Spendensammler unter der gleichen Vereinsvorsitzenden wieder aktiv, allerdings unter dem Namen "Gegen Kinderarmut" e.V. Beispielsweise wurde am Dienstag gleich an vier Stellen in Hamburg gesammelt. "Die Untreueermittlungen gegen den Verein und dessen Verantwortliche sind noch nicht abgeschlossen", so der Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft, Wilhelm Möllers. Der Bezirkliche Ordnungsdienst will jetzt in den kommenden Tagen verstärkt nach den zwielichtigen Spendensammlern Ausschau halten.

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