Stand: 16.01.2014 08:51 Uhr

Konzept zur geschlossenen Unterbringung

von Jörn Straehler-Pohl

Die Hamburger Sozialbehörde will die geschlossene Unterbringung von schwierigen Jugendlichen faktisch abschaffen. Das geht aus einem Behörden-Papier hervor, das NDR 90,3 exklusiv vorliegt.

Es geht um die Hamburger Jugendlichen, die schon mit einem Bein im Knast stehen. Rund 15 sind das nach Schätzung der Sozialbehörde in jedem Jahr. Bislang kamen sie in eines der umstrittenen Haasenburg-Heime in Brandenburg. Doch weil diese Heime jetzt dicht gemacht werden, muss sich Hamburg eine neue Lösung überlegen. Bislang sah alles danach aus, dass die Sozialbehörde an der geschlossenen Unterbringung festhält. Doch in einem Behörden-Papier wird jetzt ein neuer Weg skizziert: Künftig soll es demnach eine sehr engmaschige Betreuung für diese Jugendlichen geben und eine bessere Zusammenarbeit aller Jugendhilfe-Träger. Vergleichbar erscheint das mit Fall-Konferenzen im Krankenhaus, wo Ärzte verschiedener Fachgebiete darüber beraten, wie sie einem schwerst-kranken Patienten helfen können. Und jeder Jugendliche soll einen Paten zur Seite bekommen, der sich ehrenamtlich um ihn kümmert. Von geschlossener Unterbringung dagegen kein Wort. Grundsätzliche Zustimmung deshalb von der Grünen Familien-Politikerin Christiane Blömecke. Damit greife der Senat ihre Vorschläge und die der Fach-Öffentlichkeit auf, so Blömecke in einer ersten Reaktion. Die Sozialbehörde selbst will sich noch nicht äußern und spricht von laufenden Beratungen.

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