Stand: 12.08.2013 07:47 Uhr

Antragsstau bei Schulbegleitern

von Andreas Gaertner

Eine Lawine von Anträgen auf sogenannte Schulbegleiter für behinderte Kinder sorgt in Hamburg für Probleme. Obwohl das Schuljahr schon begonnen hat, warten immer noch hunderte Eltern auf Bescheide. Verzweifelte Eltern, hilflose Kinder, überforderte Lehrer - und das, weil die Schulbehörde nicht hinterher kommt. Viele behinderte Schüler haben das Recht auf einen sogenannten Schulbegleiter, der zum Beispiel Seiten umblättert oder beim Essen hilft. Früher machten das kostengünstig Zivildienstleistende, heute müssen die rund 800 Begleiter teils teuer bezahlt werden. Das Hauptproblem: so viele Anträge wie in diesem Jahr gab es noch nie. Wurden vor zwei Jahren noch 123 sogenannte Eingliederungshilfen bewilligt, gibt es in diesem Jahr fast viermal so viele Anträge - rund 500. Stefanie von Berg - Schulexpertin der Grünen: "Ich habe ganz viele Zuschriften bekommen von Eltern, die wirklich verzweifelt sind, weil sie keine Bewilligungen bekommen haben, Bewilligungen zu spät gekommen sind, scheibchenweise - monateweise - und das ist verantwortungslos." Auch Martin Eckert vom Verein "Leben mit Behinderung" spricht von einer Zumutung. Er vermutet, dass von der Inklusion überforderte Schulen Eltern sogar zu Schulbegleitern raten, um ihre Lehrer zu entlasten. Die Schulbehörde räumt Probleme ein - durch den, wie sie selbst sagt, explosionsartigen Antragsanstieg. Sprecher Peter Albrecht versichert, man arbeite mit Hochdruck - drei Mitarbeiter seien dafür jetzt zusätzlich aus anderen Abteilungen herangezogen worden.

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