Stand: 12.04.2013 13:07 Uhr

Offenbar zweiter Fall von Fremdenfeindlichkeit bei Hamburger Polizei

von Anette van Koeverden

Unter den Objektschützern für die jüdische Schule im Hamburger Grindelviertel gibt es offensichtlich einen zweiten Mann, der durch rechtsextreme Äußerungen aufgefallen ist.
Das geht aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der CDU hervor, die NDR 90,3 vorliegt.

Der Fall ereignete sich am 24. Oktober 2012. Ein Objektschützer soll ein Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde mit antisemitischen Äußerungen beleidigt haben. Die Folge: Ein persönliches Gespräch des zuständigen Dienststellenleiters mit dem betroffenen Vorstandsmitglied und die Versetzung des Objektschützers.
Nähere Angaben zu diesem neuen Fall gehen aus der Senatsantwort nicht hervor, erklärt CDU Innenexperte Kai Voet van Vormizeele. Auch seine Fragen zum Ermittlungstand im ersten Fall blieben unbeantwortet.
Ein Polizeiangestellter wurde Anfang des Monats vom Dienst suspendiert, nachdem er Fotos von einem Totenschädel mit Polizeimütze ins Internet gestellt hatte. Im Hintergrund ist das Talmud Tora Gebäude zu sehen.
Der suspendierte Polizeiangestellte soll zudem schon früher durch ausländerfeindliche und antisemitische Äußerungen aufgefallen sein.
Wieso wurde im einen Fall sensibel und schnell reagiert und im anderen möglicherweise erst nach Jahren fragt von Vormizeele. Sollte jemand seine schützende Hand darauf gehalten haben, dann handele es sich um ein strukturelles Problem, das dringend aufgeklärt werden müsse, schließt der CDU Abgeordnete.

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