Stand: 18.12.2012 13:50 Uhr

Feuerwehr zu geplantem Autobahndeckel

von Reinhard Postelt

Ein Streit um die Brand-Sicherheit verzögert die Planungen /// nicht: den Bau /// des Stellinger Autobahndeckels.
Wie NDR 90,3 erfuhr, fordert die Hamburger Feuerwehr für das 900 Meter lange Tunnelbauwerk eine neuartige Sprinkleranlage.
Der Bund lehnt das aus Kostengründen ab.

Neuer Ärger für den A 7-Deckel: Erst die Furcht vor jahrelangen Staus während der Bauzeit, dann die Kostensteigerungen und nun legt sich noch Hamburgs Feuerwehr quer: "Zu gefährlich!" sagt deren Vize-Chef Werner Thon zu NDR 90,3. "Der ganze Tunnel hat ein sehr hohes Risikopotential." Bei 140.000 Autos pro Tag sieht der Leitende Branddirektor "große Unfall-Gefahren".
Der Bund stuft den 900-Meter-Tunnel dagegen in die niedrigste Gefahrenstufe ein und plant nicht einmal Fluchttreppen.
Stellingens Lärmschutztunnel bekommt 2 Röhren. Brennt es in der einen, sollen die Autofahrer zu Fuß zur Mitte gehen und auf der Gegen-Fahrbahn zur Tunnelausfahrt laufen. Anwohnerin Chris Brylla von der Bürgerinitiative Imbekstieg hält das für irrwitzig:

("Wenn man in Panik Notausgänge sucht, weil es brennt, wendet man sich immer nach rechts. Das ist einfach ein Impuls. Dann rennt man nicht über 5 Fahrstreifen zur Mittelwand des Tunnels, die man eh´ nicht sehen kann, weil ja alles verrußt ist." ´15)

Hamburgs Feuerwehr fordert eine neuartige Beregnungsanlage. Sie löscht mit dichtem Wassernebel sogar Großfeuer. Die Kosten 10 Millionen Euro will der Bund nicht zahlen. Alternativ besteht die Feuerwehr auf zwei Tunnelwachen mit Löschwagen wie am Elbtunnel. Das wird aber schon nach 4 Jahren teurer als die Beregnungsanlage.

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