Stand: 22.02.2012 12:44 Uhr

Harburger wehren sich gegen Hospiz

von Werner Pfeifer

Im Bezirk Harburg wehren sich Anwohner gegen ein geplantes Hospiz. Im Ortsteil Langenbek will das Harburger Rote Kreuz das Haus einer Kirchengemeinde kaufen und es zu einem Sterbeheim mit 12 Pflegeplätzen umbauen. Es wäre die erste derartige Einrichtung im gesamten Süderelbe Raum.


Der Vorsitzende des Harburger DRK Kreisverbandes Harald Krüger musste mächtig schlucken, als er den Brief eines Rechtsanwaltes las, der einen Anwohner aus der Straße Blättnerring vertritt. Sein Mandant sei mit dem Sterbehospiz nicht einverstanden, heißt es in dem Brief. Er befürchte eine Wertminderung seines Grundstückes. Wie andere Nachbarn fordert der Anwohner einen Sichtschutzzaun, berichtet Harald Krüger...

O-Ton: "Mit Ängsten werden wir sicher umgehen, dass finde ich ist sicherlich auch legitim, dass man den Anwohnern erklärt, was passiert dort, welche Menschen leben dort, aber, das ein Hospiz zu einer Wertminderung führt, das ist schon etwas - ja, da muß man zwei oder dreimal drüber nachdenken."

Dabei ist der Standort ideal: Das Haus liegt in einer ruhigen Gegend und ist mit Bus und Auto gut zu erreichen und wäre endlich ein Hospiz für den Hamburger Süden. Bislang müssen die Harburger weite Wege in Kauf nehmen, um ihre todkranken Angehörigen in Hospizen nördlich der Elbe zu besuchen.


Das DRK will vor dem Baubeginn das Gespräch mit den Nachbarn suchen: heute Abend auf einer Infoveranstaltung. Die Leute müssten lernen, das Sterben zum Leben dazu gehört, sagt DRK Mann Harald Krüger.

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