Stand: 06.01.2012 07:38 Uhr

Bei Pflegen und Wohnen wird ab Montag gestreikt

von Nicolas Lieven

Nach Informationen von NDR 90,3 hat die Gewerkschaft Verdi die 1600 Beschäftigten des größten Hamburger Pflegeheimbetreibers aufgerufen, die Arbeit für unbestimmte Zeit niederzulegen.

Laut Verdi sollen die Streiks so lange andauern, bis die Arbeitgeber wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren.

Täglich wird ein Hamburger Pflegeheim bestreikt - und einmal pro Woche alle 13 Einrichtungen. Den Beginn macht am Montag das Pflegeheim in Alsterberg, so Verdi-Verhandlungsführerin Hilke Stein:

"Wir richten uns auf einen sehr langen Arbeitskampf ein, weil die bisherigen Erfahrungen gezeigt haben, dass die Gegenseite keinen Tarifvertrag will."

Nach zweijährigen Tarifverhandlungen hatten die Arbeitgeber die Gespräche plötzlich platzen lassen - und streben seitdem eine innerbetriebliche Lösung an. Ohne Gewerkschaftsbeteiligung. Verdi und Betriebsrat reagierten mit Warnstreiks. In einer Urabstimmung Ende Dezember sprachen sich dann 98 Prozent der Beschäftigten für Streiks aus. Unbefristete Streiks, betont der Betriebsratsvorsitzende Rolf in der Stroot:

"Die Stimmung im Betrieb ist derzeit ganz schlecht. Ich denke, wir werden eine ganze Zeit lang durchhalten."

Laut Verdi-Verhandlungsführerin Hilke Stein werden die Auswirkungen der Streiks in allen Pflegeheimen spürbar sein:

"Es kommt zu Verzögerungen und es kommt zu Einschränkungen bei der Versorgung, aber die Grundversorgung ist sichergestellt."

Noch hält Verdi an einer getroffenen Notdienstvereinbarung fest, die eine gute Pflege zusichert. Sollte der Konflikt andauern, schloss Verdi eine Kündigung des Abkommens allerdings nicht aus.

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