Stand: 29.10.2004 15:38 Uhr

NDR Intendant Plog übergibt 25.000 Euro für Wiederaufbau der ehemaligen Hagenower Synagoge

NDR Intendant Prof. Jobst Plog hat der Bürgermeisterin von Hagenow, Gisela Schwarz, am Abend (29. Oktober) eine Geldspende für die Restaurierung der ehemaligen Synagoge von Hagenow übergeben. Das Geld stammt aus Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die im September den Dr. Sieghart v. Köckritz-Preis an den NDR und seinen Intendanten verliehen hatte. Mit der Auszeichnung war eine Fördersumme zum Erhalt eines Denkmal verbunden, über das der Preisträger entscheiden konnte. Die Stiftung würdigte mit der Auszeichnung die Verdienste des NDR und seines Intendanten um die Bewahrung der Architektur der Backsteingotik in Norddeutschland und ganz Nord-Ost-Europa.

Plog erläuterte in einer kurzen Ansprache seine Entscheidung, das Preisgeld von 25.000 Euro für den Wiederaufbau der Synagoge Hagenow zu stiften: "Denkmalschutz bedeutet, Werte zu erhalten: Werte einer Gesellschaft, aber auch persönliche Werte und die Vorstellungen von persönlichen Wurzeln. In der Synagoge von Hagenow kommen für mich mehrere dieser Motive zusammen. Als NDR Intendant setze ich mich seit Jahren für die wache Erinnerung an den Holocaust ein. Zudem ist meine Familie väterlicherseits seit mehreren hundert Jahren in Hagenow verwurzelt."

Plog äußerte die Hoffnung, dass der Wiederaufbau der Synagoge einen großen Schritt vorankommt: "Ich freue mich sehr, dass die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 25.000 Euro für den Wiederaufbau der Synagoge zur Verfügung stellt und damit auch anderen einen gewichtigen Anstoß gibt, sich an der Arbeit zu beteiligen."

Die Synagoge in der Hagenower Hagenstraße war vor 176 Jahren geweiht worden. Das Ensemble besteht aus Synagoge, Gemeindehaus mit Religionsschule, Ritualbad, Wagenschauer und Stall und ist in dieser Form einmalig in Mecklenburg-Vorpommern. Seit zwei Jahren ist die Stadt Eigentümer des Anwesens. Der jahrelange Verfall wurde mittlerweile gestoppt. Ein Förderverein versucht, die Zukunft der Synagoge zu sichern. Mit der Spende soll ein Grundstein für die Restaurierung gelegt werden. Geplant ist, die Synagoge später als Ausstellungsraum und für Veranstaltungen zu nutzen.

29. Oktober 2004 / BS

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