Stand: 09.09.2014 09:07 Uhr

Zwei NDR Dokus für Prix Europa nominiert: "Das Mädchen - Was geschah mit Elisabeth K.?" und "Sex - Made in Germany"

Der NDR/SWR-Dokumentarfilm "Das Mädchen - Was geschah mit Elisabeth K.?" von Eric Friedler und die NDR Dokumentation "Sex - Made in Germany" von Tina Soliman und Sonia Kennebeck sind für den Prix Europa nominiert worden. Der 1987 gegründete Wettbewerb gilt als das wichtigste europäische Festival für Fernsehen, Radio und Internet. 294 teilnehmende Sender aus 35 Ländern haben in diesem Jahr mehr als 650 Produktionen eingereicht. Die Jury entscheidet während des Festivals vom 18. bis zum 24. Oktober in Berlin, welche Beiträge sich durchsetzen können. Die Gewinner werden am Freitag, 24. Oktober, im Haus des Rundfunks bekannt gegeben.

NDR Intendant Lutz Marmor: "Zwei auf sehr unterschiedliche Art beeindruckende Filme sind unter den nominierten Produktionen, die für die Vielfalt des Dokugenres im NDR stehen. Eric Friedler arbeitet ein historisches Drama auf, Tina Soliman und Sonia Kennebeck durchleuchten das Geschäft Massenprostitution in Deutschland. Starke Recherchen, starke Filme! Gratulation an die Autorinnen und den Autor für die Nominierung!"

Der Dokumentarfilm "Das Mädchen - Was geschah mit Elisabeth K.?" des mehrfachen Grimmepreisträgers Eric Friedler schildert das Schicksal der in Buenos Aires lebenden deutschen Studentin Elisabeth Käsemann, die im März 1977 von der argentinischen Junta verschleppt wurde. Ein Jahr vor der Fußball-WM in Argentinien sah die westdeutsche Regierung beim Ausrichter und Wirtschaftspartner von Interventionen ab, obwohl die Militärdiktatur folterte und Tausende tötete. In Friedlers Film äußern sich erstmals verantwortliche Politiker wie Ex-Staatsministerin Hildegard Hamm-Brücher, Sportler wie Karl-Heinz Rummenigge und Paul Breitner sowie Überlebende der Junta zu den Geschehnissen. Welche Rolle spielte damals das Auswärtige Amt? Wie unpolitisch darf Sport sein? Die Redaktion hatten Patricia Schlesinger (NDR) und Fritz Frey (SWR).

In ihrer Dokumentation "Sex - Made in Germany" zeigen die Autorinnen Tina Soliman und Sonia Kennebeck, dass Deutschland inzwischen zu Europas Sex-Tourismus-Ziel Nr. 1 geworden ist und fragen, wie das Geschäft funktioniert. Wer profitiert von der Legalisierung der Prostitution in Deutschland? Die Autorinnen sprachen mit Frauen, die freiwillig als Prostituierte, Pornostar oder "Webcam-Hure" arbeiten, trafen Zuhälter, Freier und einen Bordellbetreiber, den sie auch zu Hause im Kreise der Familie besuchen durften. Die Redaktion im NDR hatte Barbara Biemann.

9. September 2014 / RP

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