Stand: 11.02.2014 11:57 Uhr

Weitere rostige Atommüllfässer in Brunsbüttel gefunden

von N. von Studnitz

Im Atomkraftwerk Brunsbüttel lagern offenbar doch noch mehr angerostete Atommüllfässer, als bislang angenommen. Das hat das zuständige Umweltministerium in Schleswig-Holstein auf Nachfrage von NDR 1 Welle Nord und dem Schleswig-Holstein Magazin des NDR Fernsehens bestätigt. Danach sei bislang eine von sechs Kavernen mit einer Spezialkamera untersucht worden. Die Aufnahmen ließen erkennen, dass es weitere Korrosionserscheinungen gibt. Von den insgesamt siebzig Fässern zeigten "einige wenige" Auffälligkeiten im Sinne von Korrosion, ergänzt der Betreiber Vattenfall, eine Systematik liege nicht vor.

Das Umweltministerium, zuständig für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein, hat entsprechende Fachgespräche angekündigt. Erst im Anschluss daran sollen Entscheidungen getroffen werden.

Vor gut zwei Jahren hatten Bilder eines vollständig zerstörten Atommüllfasses eine bundesweite Debatte über die Sicherheit bei der Lagerung von Atommüll in Brunsbüttel ausgelöst. Das angerostete Fass war bei einem Umfüllvorgang zerstört worden. Betreiber und Atomaufsicht räumten daraufhin ein, dass die Lagerräume, acht Meter tiefe Betonkavernen, seit dreißig Jahren nicht kontrolliert worden waren. Seit Beginn des Jahres werden die unterirdischen Lager mit Hilfe einer speziellen, besonders strahlungsresistenten, Kamera untersucht. Insgesamt geht es um sechs Kavernen, in denen 670 Fässer mit radioaktiven Betriebsabfällen lagern.


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Zur Veröffentlichung frei bei Nennung "Quelle: NDR 1 Welle Nord und NDR Schleswig-Holstein Magazin".

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