Stand: 23.09.2015 18:07 Uhr

VW-Affäre: Bereits fast 40 Sammelklagen in den USA und Kanada

Auf den Volkswagen-Konzern rollt aufgrund der Manipulationen bei Abgastests eine Flut von Sammelklagen in den USA und Kanada zu. Nach Recherchen des NDR und der Süddeutschen Zeitung sind seit vergangenen Freitag, 18. September, 37 solcher Klagen bei US-Gerichten eingereicht worden, weitere zwei in Kanada. Zahlreiche Anwaltskanzleien haben zudem Aufrufe an VW-Käufer gestartet, sich den Klagen anzuschließen. Kläger sind zumeist private Autokäufer, in einem Fall auch ein Autohändler.

Die Käufer sehen sich in Sachen Umweltfreundlichkeit von VW getäuscht. In den Klageschriften werden dem Konzern Betrug, Vertragsbruch und weitere Gesetzesverstöße vorgeworfen. "Der Grund, warum sie das gemacht haben, ist: Die Leistung des Autos verringert sich, wenn die Abgasreinigung arbeitet. Aber die wollten das nicht, weil niemand Autos mit einer geringeren Leistung kaufen würde", so der Anwalt Steve Berman aus Seattle im Bundesstaat Washington in einem Video, mit dem er um weitere Mandanten wirbt. Berman hatte vergangenen Freitag für einen VW-Fahrer aus Kalifornien die erste Klage dieser Art eingereicht.

Die Kläger verlangen Schadensersatz für den Wertverlust ihrer Fahrzeuge und die durch den Rückruf entstehenden Kosten. Nach Angaben von Anwälten könnte sich die Zahl der Kläger noch massiv erhöhen. Von den Rückrufen sind in den USA 482.000 Autos betroffen, weitere 100.000 in Kanada. Dabei handelt es sich um Dieselfahrzeuge der Baujahre 2009 bis 2015.

23. September 2015/IB

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