Stand: 12.06.2017 09:15 Uhr

Unsere Geschichte - Als RAF-Terroristen im Norden abtauchten

Silke Maier-Witt und ihr Leben in der DDR

Sendetermin: Mittwoch, 21. Juni 2017 | 21.00 Uhr | NDR Fernsehen

Meinhof, Baader, Meins. Buback, Schleyer, Mogadischu. 2017 jährt sich der sogenannte "Deutsche Herbst" zum 40. Mal. Eines der RAF-Mitglieder, Silke Maier-Witt, geht vor laufender Kamera an den Ort ihrer Verhaftung zurück. 26 Jahre nach ihrem Auffliegen ist Silke Maier-Witt wieder in Neubrandenburg. Im Juni 1990 wurde sie hier zusammen mit dem RAF-Aussteiger Henning Beer festgenommen. Es war der Fahndungscoup für den letzten DDR-Innenminister, Peter-Michael Diestel.

Silke Maier-Witt war eine von zehn RAF-Terroristen, die mit internationalem Haftbefehl gesucht und in der DDR abgetaucht war. Seit 1987 lebte sie als "Sylvia Beyer" in Neubrandenburg, nachdem sie in Erfurt, wo sie zuvor untergetaucht war, enttarnt und anschließend von der Stasi ein Jahr lang aus dem Verkehr gezogen wurde. 26 Jahre später steht sie da, wo sie 1990 verhaftet wurde, vor ihrem früheren Betrieb, dem VEB Pharma in Neubrandenburg.

Silke Maier-Witt ist eine der bekanntesten ehemaligen RAF-Terroristen und war seit 1977 Mitglied der Roten Armee Fraktion. Als Späherin war sie an der Entführung und Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer beteiligt. Nach ihrer Enttarnung in der DDR im Juni 1990 wird sie 1991 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt und 1995 vorzeitig aus der Haft entlassen. Wie war das Leben im Osten für sie? Wie ist das, wenn man eine neue Identität annimmt? Wie sah der geheime Deal zwischen Stasi und RAF aus? Wie gingen die Freunde von Silke Maier-Witt nach ihrer Enttarnung mit ihr um?

Der Film begleitet Silke Maier-Witt auf der Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit. Sie spricht darüber, wie sie im MfS-Objekt "Falke" auf das Leben im Osten vorbereitet wurde. Darüber, was die DDR für sie bedeutete, wie sie mit der gesellschaftlichen Isolation klar kam, wie sie den Tag ihrer Verhaftung und den Mauerfall erlebt hat.
Und, wie sie damit zurecht kommt, dass sie mitgeholfen hat, Menschen auszulöschen und ob sie das heute, 40 Jahre nach dem Deutschen Herbst, noch belastet. Warum sie sich der RAF angeschlossen hat und sich Jahrzehnte später dafür entschied, als Friedenshelferin zu arbeiten.

Unsere Geschichte - Als RAF-Terroristen im Norden abtauchten. Zu sehen am Mittwoch, 21. Juni 2017, um 21.00 Uhr im NDR Fernsehen.

Fotos zur Sendung finden Sie unter www.ard-foto.de

12. Juni 2017 | MM
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