Tod einer Kadettin: Raymond Ley dreht Fernsehfilm über tragische Nacht auf einem Segelschulschiff mit Maria Dragus in der Hauptrolle
Tod auf hoher See: In einer Septembernacht geht auf einem Segelschulschiff der Marine eine junge Kadettin über Bord. Wie konnte es dazu kommen? Das erzählt der Fernsehfilm "Kalte Wasser" (Arbeitstitel), den Grimme-Preisträger Raymond Ley vom 23. August bis zum 15. September inszeniert. Gemeinsam mit Hannah Ley schrieb er auch das Drehbuch. Der Film ist angelehnt an wahre Ereignisse und inspiriert von dem Sachbuch "Unser Kind ist tot" der Autorin und Journalistin Dona Kujacinski. Hauptdarstellerin ist die bereits mehrfach ausgezeichnete Maria Dragus - sie bekam u. a. den Deutschen Filmpreis für "Das weiße Band" und war 2014 "Shooting Star des europäischen Films". An ihrer Seite spielen u. a. Lisa Hrdina, Harald Schrott und Miroslaw Baka. Produzenten im Auftrag des NDR und der ARD Degeto sind Nico Hofmann und Marc Lepetit (UFA Fiction GmbH). Gedreht wird in Gdynia und Umgebung (Danziger Bucht, Polen), als Kulisse dient das Schiff Dar Mlodziezy.
Zur Handlung: Die junge Lilly Borchert (Maria Dragus) will nach dem Abitur Medizin studieren und die Welt sehen. Sie wird bei der Marine zugelassen und kämpft sich durch die ersten Wochen der Grundausbildung. Trotz einiger Bedenken bezüglich Lillys Tauglichkeit lässt man sie als Kadettin an Bord eines großen Segelschulschiffes. Die Stammbesatzung unter Kapitän Krug (Harald Schrott) und die jungen Kadetten, die eine Offizierslaufbahn anstreben, bilden eine enge Gemeinschaft. Das Männlichkeitsgehabe, der Schlafmangel, der Drill - all dies ist Lilly fremd. Klara (Lisa Hrdina), ebenfalls Sanitätsoffizier-Anwärterin, wird unter den Kadetten zu Lillys Gegenspielerin. Lilly wehrt sich gegen die Angriffe von allen Seiten, beißt sich durch, schreibt sich den Frust von der Seele und zählt die Tage bis zu ihrem Geburtstag, an dem sie ihre Eltern besuchen darf. Doch sie leidet an starken Unterleibsschmerzen und Schlafproblemen. Die Beurteilungsbeiträge der Ausbilder über Lilly werden nicht besser: "Eine Eignung zum Offizier ist nicht erkennbar" - "Sie schläft immer wieder ein" - "Kein Teamgeist - keine Führungspersönlichkeit".
In einer Nacht - gut 24 Stunden vor ihrem 19. Geburtstag - übernimmt Lilly den Dienst einer Kameradin am Posten Ausguck. Plötzlich meinen einige Kadetten, einen Schrei gehört zu haben. Es ist 23.43 Uhr, die Nacht tiefschwarz und das Wasser 15 Grad kalt. Die Mannschaft schreit ihre Befehle gegen den Wind: Mann über Bord! Lilly ist nicht mehr auf ihrer Position. Erste Rettungsmaßnahmen verlaufen erfolglos und die Suche bleibt ergebnislos. Fragen kommen auf: Wie konnte Lilly verunglücken? Der auf dem Schiff anwesende Journalist Hartmut Kerber (Miroslaw Baka) beginnt, Nachforschungen anzustellen. Wird er herausfinden, was in der Nacht passiert ist?
Neben Maria Dragus, Lisa Hrdina, Harald Schrott und Miroslaw Baka stehen Robert Gonera (Harald Borchert), Alexander Grünberg (Ausbilder Franzen), Peter Cieslinksi (Achim Wiedemann), Lola Klamroth (Anja Kroll), Thea Rasche (Nadja), Rana Farahani (Camille Laurent), Max Schimmelpfennig (Stefan Müller), David Hürten (Olaf), Malik Blumenthal (Micha Haverkamp) und andere vor der Kamera von Dominik Berg.
"Kalte Wasser" (AT) ist eine UFA FICTION-Produktion im Auftrag des NDR und der ARD Degeto für Das Erste und wird gefördert mit Mitteln der nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH. Die Redaktion liegt bei Marc Brasse (NDR) und Christine Strobl (ARD Degeto).
Ergänzend zum Fernsehfilm dreht Raymond Ley eine 30-minütige Dokumentation über den Fall Jenny Böken. Sie ging mit 18 Jahren in der Nacht vom 3. auf den 4. September 2008 aus ungeklärter Ursache über Bord der Gorch Fock. Das Erste wird den Film und die Doku voraussichtlich im ersten Halbjahr 2017 zeigen.
21. August 2016 / IB
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