Stand: 07.03.2016 10:11 Uhr

Spöttische Töne - Krzysztof Urbański und Thomas Hampson zu Gast beim NDR Sinfonieorchester

Konzerte: Donnerstag, 17. März, 20.00 Uhr, Hamburg, Laeiszhalle Sonnabend, 19. März, 19.30 Uhr, Lübeck, Rotunde der Musik- und Kongresshalle Sonntag, 20. März, 11.00 Uhr, Hamburg, Laeiszhalle Live im Radio: Sonntag, 20. März, 20.00 Uhr, NDR Kultur

Bei den ersten Konzerten in seiner neuen Funktion als Erster Gastdirigent des NDR Sinfonieorchesters sorgte der junge Pole Krzysztof Urbański im Dezember 2015 für stürmischen Jubel in der fast ausverkauften Laeiszhalle. Jetzt kehrt er ans Pult des NDR Sinfonieorchesters zurück und widmet sich in den Konzerten am 17. und 20. März 2016 hintergründigen Weltsichten, doppelbödigen musikalischen Botschaften - und einfach großartiger Musik (Sonnabend, 19. März, 19.30 Uhr, Lübeck, Rotunde der Musik- und Kongresshalle). Als Solist an seiner Seite: Star-Bariton Thomas Hampson. NDR Kultur überträgt das Konzert am 20. März ab 11 Uhr live im Radio. Am 17. und 20. März führt Habakuk Traber jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn in das Programm ein. NDR Kultur überträgt das Konzert am 20. März live im Radio

"Es gibt keine Sinfonie, die nichts mit dem menschlichen Leben zu tun hat", ist sich Thomas Hampson sicher. "Die klassische Musik und damit die Welt, die Menschen, die Geschichte, die sich in ihr widerspiegeln, ist so riesig, so unerschöpflich." Seit Jahrzehnten ist der gebürtige US-Amerikaner auf den Bühnen rund um den Globus unterwegs, um seine riesige Fan-Gemeinde an dieser Welt teilhaben zu lassen. Nun kommt er endlich wieder zum NDR Sinfonieorchester. Im Gepäck hat er Noten von seinem Lieblingskomponisten: eine Auswahl aus Gustav Mahlers "Wunderhorn"-Liedern.

"Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten", lautet ein berühmter Satz Gustav Mahlers. Zwischen den Zeilen zu lesen lohnt sich sicher auch bei den beiden anderen Werken, die Urbañski den "Wunderhorn"-Liedern zur Seite stellt. Richard Strauss trug bekanntlich den Schalk im Nacken, und in seinem "Till Eulenspiegel" hat er seiner spöttischen Kritik am Spießbürgertum auch deftig Ausdruck verliehen.

"Je weniger Schostakowitsch es sich noch leisten konnte, die Welt aus der Distanz zu beobachten, desto mehr liebte er Mahler. Auch war Mahler ein großer Spötter, da konnte er lernen", wies wiederum der Schostakowitsch-Biograf Bernd Feuchtner auf die überhaupt nicht spaßigen Gründe hin, aus denen Dmitri Schostakowitsch zum Mittel der Parodie, Ironie und Groteske griff. Der Komponist musste in seiner Musik zeitlebens einen Balanceakt zwischen der Erfüllung von Zwängen der sowjetischen Kulturpolitik und Mitteilung seiner privaten Weltsicht vollführen. Seine Zehnte Sinfonie lässt sich als persönliche Abrechnung mit dem diktatorischen Regime hören. Sie ist voller versteckter autobiografischer Botschaften, und wer will, kann nach einem erschreckenden Porträt Stalins schließlich auch ein veritables "Tauwetter-Finale" erkennen.

Mit dem Strauss-Mahler-Schostakowitsch-Programm gastieren Krzysztof Urbański, Thomas Hampson und das NDR Sinfonieorchester im Anschluss an die Konzerte in Hamburg und Lübeck auch im Rahmen des Ludwig van Beethoven Easter Festivals in Warschau, in Katowice sowie in Aix-en-Provence.

Karten für Hamburg gibt es zu 11 Euro bis 51 Euro (zzgl. 10 Prozent Vorverkaufsgebühr) im NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 040/44 192 192), E-Mail: ticketshop@ndr.de.

Übrigens: Gerade ist beim Label ALPHA CLASSICS die erste CD Urbañskis mit dem NDR Sinfonieorchester erschienen. Auf ihr widmet sich der junge polnische Dirigent ausschließlich Werken seines großen Landsmannes Witold Lutosławski.

7. März 2016 / RC

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