Stand: 09.05.2014 10:10 Uhr

Schreiben als Quelle des Nein: der Schriftsteller Adolf Muschg zu Gast in "Das Gespräch" auf NDR Kultur

Sendetermin: Sonnabend, 10. Mai, 18.00 Uhr

Kurztext:
Er ist der Grandseigneur der Schweizer Literatur, ein großer Europäer und Weltbürger mit familiären Wurzeln in Japan: Adolf Muschg, der am 13. Mai 80 Jahre alt wird, ist am Sonnabend, 10. Mai, ab 18.00 Uhr zu Gast in "Das Gespräch" auf NDR Kultur. Cornelia Zetzsche hat ihn für die Sendung in seinem Haus am Zürichsee besucht.

Langtext:
Er ist der Grandseigneur der Schweizer Literatur, ein großer Europäer und Weltbürger mit familiären Wurzeln in Japan: Adolf Muschg, der am 13. Mai 80 Jahre alt wird, ist am Sonnabend, 10. Mai, ab 18.00 Uhr zu Gast in "Das Gespräch" auf NDR Kultur. Er ist ein Akteur auf vielen Spielfeldern: als preisgekrönter Essayist und Romancier, als Literatur-Professor der berühmten Züricher Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH und Dozent verschiedener Universitäten zwischen Japan und den USA, als Citoyen und Bürger, der an der Schweizer Bundesverfassung mitarbeitete und für die Sozialdemokraten kandidierte, als streitbarer Präsident der Berliner Akademie der Künste und als ein Hommes de Lettre, der immer der Schrift und dem Schreiben verpflichtet blieb.

Schreiben war für den Sohn aus streng religiösem Haus mit dem "Predigtvater" eine Form der Rebellion. Und noch immer ist die Literatur für Adolf Muschg ein Testgelände für Alternativen und Utopien. "Der rote Ritter", sein Opus Magnum schildert die Gralssuche eines Parzifal, eines Dümmlings. "Mein Alter Ego", sagt Adolf Muschg selbstironisch wie oft. Die heftige Debatte um "Nazi-Gold" in der Schweiz ist vorüber, sein anarchischer Eigensinn ist geblieben und sein Ruf als unerbittlicher Kritiker seines Landes. "Einen tiefen Mangel an kosmopolitischer Substanz" bescheinigte er seinen Landsleuten Anfang des Jahres nach dem Votum gegen die sogenannte "Masseneinwanderung" - trotz seiner Sympathie für die Basisdemokratie. Die Schweiz sei ein europäisches Land, sie sei von Ausländern gemacht, und Friedrich Schiller habe mit dem "Wilhelm Tell" die mythische Überhöhung geschaffen, sagte Adolf Muschg, als Cornelia Zetzsche ihn in seinem Haus am Zürichsee besuchte.

9. Mai 2014 / RC

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