Stand: 21.07.2016 17:00 Uhr

Schleswig-Holsteins CDU-Chef im Sommer-Interview mit NDR 1 Welle Nord: Liebing will nach Wahl zurück zur Gymnasiallehrer-Ausbildung

Schleswig-Holsteins CDU-Chef Ingbert Liebing will eine Rückkehr zur Gymnasiallehrerausbildung. Im Falle eines Siegs nach der Landtagswahl will der Spitzenkandidat der Union die jüngste Reform der Lehrerausbildung im Land wieder ändern. Der "Einheitslehrer" sei eine Fehlentwicklung, die er korrigieren wolle, sagte Liebing im Sommerinterview mit NDR 1 Welle Nord.

"Wenn wir unterschiedliche Schularten haben mit Gemeinschaftsschule und Gymnasium, dann bin ich der Auffassung, dass wir für diese unterschiedlichen Schularten, die auch unterschiedliche Inhalte, unterschiedliche Profile bieten sollen, auch eine spezifische Lehrerausbildung brauchen." Die neuen Ausbildungsstrukturen für Lehrer seien noch nicht so verfestigt, deswegen hält Liebing Änderungen noch für möglich. Die CDU bekenne sich zum Erhalt des Gymnasiums und dann brauche man auch Gymnasiallehrer und eine entsprechende Ausbildung.

Eine erneute Diskussion über Schulstrukturen im Land lehnt Liebing dagegen ab. "Was ich nicht machen möchte, ist ... jetzt die alten Grundsatzdebatten wieder führen über Gemeinschaftsschule oder gegliedertes Schulwesen. Die Grundstruktur steht und wird von uns auch akzeptiert."

Ob es eine erneute Wahlmöglichkeit für Gymnasien geben soll und das Abitur nach 8 oder 9 Jahren angeboten werde, ließ Liebing offen. Das werde zurzeit noch innerhalb der Union diskutiert. Man werde rechtzeitig zur Landtagswahl eine klare Aussage zu diesem Thema machen.

Klar dagegen Liebings Haltung zum 100 Euro Kita Geld. Dieses Wahlgeschenk entlaste die Eltern nicht nachhaltig. Das zeigten die jüngsten Erhöhungen der Kita-Beiträge. "Ich möchte, dass die Eltern wirklich nachhaltig entlastet werden und das geht nur darüber, dass das Land auch mehr Geld in die Hand nimmt und ... die Kommunen als Träger der Kindertagesstätten und Hauptfinanzierer ... entlastet. Damit erreichen wir dann tatsächlich auch eine Entlastung der Eltern. Das ist viel sinnvoller als diese 100 €, die jetzt mit der Gießkanne verteilt werden", so Ingbert Liebing im Interview.

Ein Video des Interviews finden Sie auf ndr.de/sh.

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21. Juli 2016/AK

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