SPD-Politiker Bartling gegenüber NDR: Edathy hatte offenbar Informanten
In einem NDR Fernsehinterview hat der SPD-Politiker Heiner Bartling, ehemaliger niedersächsischer Innenminister, von Informanten gesprochen, die Sebastian Edathy mit Gerüchten über Ermittlungen gegen ihn versorgt hätten. Edathy hatte am vergangenen Wochenende den Eindruck erweckt, dass es keine Tipp-Geber gegeben habe, er vielmehr aus den Medien von einem Polizeieinsatz gegen einen kanadischen Kinder-Pornoring erfahren habe.
Konkret habe ihm Edathy in einem Telefongespräch vergangene Woche die Existenz von Informanten offenbart. Bartling: "Das hat er in der Tat im Telefongespräch zum Ausdruck gebracht, dass er gerüchteweise etwas gehört hätte und zwar von irgendwelchen Informanten, also insbesondere nicht von irgendwelchen Amtsträgern, sondern von Leuten, die das ihm mitgeteilt hätten, als Gerücht." Nähere Angaben zu seinen Quellen habe Edathy nicht gemacht.
Dass die streng vertraulichen Informationen an Sebastian Edathy herangetragen worden seien, sei allerdings kaum verwunderlich, wenn man bedenke, wer alles schon frühzeitig in die Ermittlungen eingeweiht war, so Bartling. Neben dem Bundeskriminalamt waren auch die 16 Landeskriminalämter, der Göttinger Polizeipräsident Robert Kruse und der Chef der Nienburger Polizei, Frank Kreykenbohm, bereits im Oktober 2013 über den Verdacht gegen Sebastian Edathy informiert. Ein mögliches Leck sei daher nicht nur in Kreisen der SPD zu suchen, sondern auch bei den Ermittlungsbehörden. Bis heute fehlen allerdings konkrete Anhaltspunkte.
17. Februar 2014
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