Stand: 20.04.2015 16:11 Uhr

Reeder-Brandbrief an das Bundeskanzleramt: Mehr staatliche Hilfe zur Rettung von Flüchtlingen

von Dietrich Lehmann

Unsere Besatzungen sehen die Menschen sterben, sie ertrinken vor unseren Augen oder erfrieren an Bord, heißt es in dem Schreiben an das Bundeskanzleramt. Viele Seeleute seien am Ende ihrer Kraft und würden sich einen anderen Job suchen, so Reederpräsident Alfred Hartmann und Geschäftsführer Ralf Nagel. Sie seien in großer Sorge um die eigenen Seeleute. Angesichts der vielen Opfer reichen die Mittel an Bord nicht mehr aus. Und: Ein Ende des Flüchtlingsstroms ist aus Sicht der Reeder nicht absehbar: Die Lage würde sich jetzt, wenn das bessere Wetter die Flucht scheinbar erleichtert, noch erheblich verschlimmern. Kurzfristig schlagen die Reeder eine Art Luftunterstützung für Handelsschiffe vor. Medizinische Einsatzkräfte könnten so den Besatzungen helfen, wenn sie Flüchtlinge aus Seenot retten. Um dem Flüchtlingsstrom über das Mittelmeer Herr zu werden, bedürfe es einer großen Kraftanstrengung Deutschlands und der anderen europäischen Staaten, so der Reederverband in dem Brief an das Bundeskanzleramt.

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