Stand: 12.07.2016 10:45 Uhr

Programmtipp aktuell Wie geht das? Wie kommt der Fisch in die Dose?

Sendetermin: Mittwoch, 20. Juli 2016 |18:15 Uhr |NDR Fernsehen
Zuerst wird er gefangen. Das macht Kapitän Kay Briesewitz seit mehr als 25 Jahren mit seiner Crew auf seinem Kutter. Bis Anfang April verlassen die Männer jeden Abend den Sassnitzer Hafen für die Jagd nach dem Silberfisch. Danach wird der Hering zu mager, und es würden nur noch Haut und Gräten in der Dose landen. Briesewitz darf längst nicht mehr überall fischen, er muss sich an vorgeschriebene Fanggebiete und -quoten halten.

An Bord muss jeder Handgriff sitzen, denn vom Hering leben sie. Alle auf dem Schiff sind gelernte Fischer. Manchmal fahren sie viele Wochen hintereinander raus auf die Ostssee. Mit dem Sonar ortet Briesewitz den Hering. Wenn sie das 200 Meter lange Schleppnetz zweimal pro Nacht hieven, schaffen die Männer bis zu 30.000 Euro Fangumsatz pro Jahr. Am Morgen wird der Kutter bei Eurobaltic in Mukran mit einer Art Riesenstaubsauger gelöscht. Bis zu 50.000 Tonnen Hering werden hier im Jahr verarbeitet, der Ostseehering macht gut 15.000 Tonnen pro Jahr davon aus. Hier findet die so genannte Erstverarbeitung statt, das heißt, je nach Kundenwunsch werden die Fische geschlachtet, entgrätet, filetiert und gefroren. Die Filets werden dann in die Schwaaner Fischfabrik zur Weiterverarbeitung transportiert.

41 Millionen Fischdosen laufen jährlich bei den Schwaaner Fischwaren vom Band. Seit 110 Jahren bringen die Schwaaner den Fisch in die Dose. Insgesamt werden pro Schicht bis zu zwölf Tonnen Hering verarbeitet. 150 Mitarbeiter leben hier vom Fisch. In einem ausgeklügelten Schichtsystem werden an fünf Tagen rund um die Uhr Fischprodukte hergestellt.Eine Frau bringt am Packband übrigens in acht Stunden gut 6.000 gebratene Heringe in die Dose. Einer der Klassiker hier ist seit Jahrzehnten "Hering in Tomatensauce". Die Rezeptur ist strenges Betriebsgeheimnis. 25.000 Dosen mit dem Renner laufen pro Schicht vom Band.

In Schwaan werden nur vom Marine Stewardship Council (MSC) zertifizierte Heringe in die Dose gebracht. Das ist Fisch, der aus nachhaltiger Fischerei stammt. So soll eine Überfischung der Ostsee vermieden werden. Die Schwaaner Fischwaren sind mit einem Jahresumsatz von Jahr 30 Millionen Euro drittgrößte Fischwarenhersteller Deutschlands. Sie produzieren für verschiedene Handelsketten und ihre eigene Marke "Sywan".

Wie geht das? Wie kommt der Fisch in die Dose ? Zu sehen ist die Doku-Reportage am Mittwoch, 20. Juli 2016 um 18.15 Uhr im NDR Fernsehen.

Fotos zur Sendung finden sind unter www.ard-foto.de.


12. Juli 2016 | MM
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