Stand: 10.05.2016 16:45 Uhr

Programmtipp aktuell Wie geht das? Bis ein Windrad sich dreht

Kleben, Heben, Schrauben - Millimeterarbeit

Sendetermin: Mittwoch, 18. Mai 2016 |18:15 Uhr |NDR Fernsehen

"Wenn der Wind zu stark ist, könnte ich durchdrehen", sagt Andreas Tyl, Bauleiter des Windparks Kambs in der Nähe von Bützow. "Drei Wochen sind wir jetzt schon in Verzug!" Stärker als 9 Meter pro Sekunde darf der Wind nicht wehen. Sonst geraten die riesengroßen Windanlagenteile, wenn sie per Kran hochgezogen werden, zu sehr in Bewegung. Jeweils zwei Turmteile müssen die Männer pro Anlage aufbauen.

Kambs ist das ideale Areal für die alternative Stromerzeugung - sehr windig, sehr ertragreich. Sechs Anlagen sollten eigentlich schon stehen. Doch was später gut ist, stört jetzt: der Wind.
Gewaltige Gewichte müssen die Windparkbauer transportieren, hieven, verschrauben. Allein ein Turmsegment wiegt 50 Tonnen - ein ganzes Windrad um die 1250 Tonnen! Wenn alles gut läuft, brauchen die Männer für die Errichtung eines Windrades 3 Tage.

Im Moment misst ein Rotorblatt 58 Meter, doch im Rostocker Fertigungswerk werden neuerdings auch 65 Meter lange Rotorblätter gebaut. Jedes Rotorblatt besteht aus zwei Schalen. Dabei werden etliche Lagen Glas- und Kohlefasern übereinander gelegt, in Form gebracht, mit flüssigem Harz durchtränkt und zirka 7 Stunden bei 80 Grad Celsius "gebacken". Die Glasfaserschichten werden vorher vakuumiert werden, denn die Rotorblätter dürfen keine Lufteinschlüsse haben. Hier im Werk feiern pro Tag im Durchschnitt 2 Rotorblätter "Hochzeit", das heißt, die beiden Hälften werden zusammengeklappt und verklebt. Im zweiten Rostocker Werk werden Maschinenhäuser und Getriebestränge gefertigt. Auch hier bewegen sich tonnenschwere Einzelteile durch die Werkshallen. Für jeden Schritt der Linienfertigung haben die Mitarbeiter 3 Stunden Zeit und können den Countdown auf einem Monitor verfolgen. Maschinenhaus und Rotorblatt werden vor Ort in einer Trockenübung getestet. Hier zeigt sich, ob das schwere Material mit der sensiblen Technik harmoniert.

Für die Männer der Spedition heißt es stets und ständig Nachtschicht, denn am Tag dürfen Schwerlasttransporter nicht fahren. Ab 22 Uhr tranportieren sie mit Polizeibegleitung Turmteile und Rotorblätter zu den Baustellen.

Wie geht das? Bis ein Windrad sich dreht | Kleben, Heben, Schrauben - Millimeterarbeit. Zu sehen ist die Doku-Reportage am Mittwoch, 18. Mai 2016 um 18.15 Uhr im NDR Fernsehen.

Fotos zur Sendung finden sind unter www.ard-foto.de.


10. Mai 2016 | MM
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