Stand: 18.08.2014 09:35 Uhr

Programmtipp aktuell Nordmagazin-Sommerinterview mit Lorentz Caffier (CDU): Kein Rechtsruck der CDU Mecklenburg-Vorpommern

Sendetermin: Dienstag, 19. August 2014 I 18.00 -18.15 Uhr I NDR Fernsehen

In einem Sommerinterview für das NDR Nordmagazin weist der CDU-Landesvorsitzende Lorenz Caffier Vorwürfe zurück, er betreibe "erzkonservative" Politik. Als Innenminister habe er die Verfassung zu beachten und setze diese lediglich um. Politische Kolumnisten hatten ihm zuvor "eine Kakophonie gegen Bürgerrechte und Zivilcourage" vorgeworfen.

Vor allem Caffiers Äußerungen zum Flaggenstreit im Vorfeld des Christopher-Street-Days und zur geplanten Verleihung der Ehrendoktorwürde an den Edward Snowden durch die Universität Rostock hatten ihm schwere Kritik eingebracht. Er fühle sich in der "Rolle des Rechtsauslegers und Störenfrieds" sichtlich wohl, hieß es etwa in einem Zeitungskommentar.

Dies sei keineswegs als Rechtsruck der CDU zu verstehen, entgegnet der Innenminister und Landesvorsitzende der Christdemokraten, er setze lediglich Gesetze um. In einem Erlass hatte das Innenministerium darauf hingewiesen, dass das Hissen der Regenbogenflagge vor öffentlichen Gebäuden nicht gestattet sei. Dagegen hatten die Schwulen- und Lesbenverbände protestiert. Caffier dazu im Nordmagazin: "Ich kann ja auch nicht die CDU-Flagge vor dem Innenministerium hissen, nur weil es mir passt". Ansonsten sei er in der Frage der Homosexualität völlig offen und transparent.

Der renommierte Rostocker Politikwissenschaftler Martin Koschkar hält es für möglich, dass der CDU-Chef Protestwähler der AfD mit gezielt konservativen Themen zurückgewinnen will. Auch der innerparteiliche Machtkampf um die Spitzenkandidatur bei der nächsten Landtagswahl könne dabei eine Rolle spielen, so Koschkar.

Caffier selbst glaubt, dass die CDU konservative Themenfelder besetzen müsse. Das beinhalte auch Tugenden wie Leistung oder Pünktlichkeit. So spricht er sich etwa gegen das Abschaffen von Zensuren im Schulunterricht aus. Er sehe dafür Zustimmung in seiner Partei. Ob er selbst noch einmal als Spitzenkandidat antreten wolle, lässt er noch offen.

Das gesamte Interview ist zu sehen am Dienstag, 19. August in "Nordmagazin-Land und Leute" um 18.00 Uhr sowie eine Zusammenfassung im "Nordmagazin" um 19.30 Uhr im NDR Fernsehen.

18. August 2014 | MM
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