Stand: 17.04.2015 17:20 Uhr

Niedersächsischer Wirtschaftsminister Lies für Weiterentwicklung von Offshore-Windkraftanlagen

In den kommenden Jahren sollen laut einer Recherche des Radioprogramms NDR Info küstenferne Windpark-Projekte nicht mehr genehmigt werden. Auch bereits lange geplanten Projekten drohe das Aus, wie aus einem Schreiben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hervorgeht. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sieht diese Pläne kritisch: "Es gibt eine ganze Reihe von Projekten, die sehr intensiv geplant wurden, jetzt vor der Genehmigung stehen und jetzt nicht mehr genehmigt werden sollen, das ist ein Problem", sagte er im NDR Fernsehen. Die geplanten 6,5 Gigawatt bis 2020 und die 15 Gigawatt bis 2030 würden allerdings gebaut, so Lies weiter in der Nachrichtensendung NDR aktuell.

Lies stellte sich auf die Seite der Unternehmen, die auf Windkraft im Offshore-Bereich gesetzt haben: "Eigentlich kann man zu Recht als Unternehmen Verlässlichkeit erwarten." Gegenüber den Plänen des Bundes zeigte er sich skeptisch: "Ich glaube, dass die Kostenentwicklung bei Offshore sehr gut ist und wir werden sehr schnell merken, dass die Kostendegression greift. Wir sind allesamt gut beraten, auch Projekte in der Schublade zu haben, die dann über den bisherigen Deckel hinaus realisiert werden können."

Es müsse darauf geachtet werden, dass die Deckelung nicht auch ein Ende für Projektentwicklungen bedeute, betonte Lies. "Deswegen müssen wir darauf achten, dass wir als Staat eine Verlässlichkeit gegenüber den Projektentwicklern haben. (...) Wenn man Ausschreibungen und Wettbewerb will, ist es eigentlich schädlich, Projekte nicht weiterzuentwickeln."

17. April 2015

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