Stand: 15.09.2015 14:38 Uhr

NDR Das Alte Werk eröffnet neue Saison mit Jean-Christophe Spinosi, dem Ensemble Matheus und Antonio Vivaldi

Konzert: Freitag, 25. September, 20.00 Uhr, Hamburg, Laeiszhalle

"In der Klassik geht es stets um die perfekte Form, doch brauchen wir auch Momente, die völlig unerwartet sind", sagt der französische Geiger Jean-Christophe Spinosi. "Das ist moderne Kunst und das sollte die Klassik auch sein: immer in Bewegung." Mit seinem 1991 gegründeten Ensemble Matheus hat er sich längst ein ungebundenes, musikhistorisch unbegrenztes Repertoire von Monteverdi bis Schostakowitsch erobert.

Dennoch wird der Name Spinosi in erster Linie mit der Musik Antonio Vivaldis assoziiert, um nicht zu sagen: identifiziert. Bei den Konzerten des venezianischen Exzentrikers wie etwa "La Notte" mit seinen nächtlichen Gespenstern und dissonanten Träumen oder "Il Gardellino" mit dem stilisierten Gesang des Distelfinken leben Spinosi und seine Solisten ganz in ihrem Element: im musikalischen Vaterland der Poeten und Phantasten. Das Ensemble Matheus wurde für seine furiosen Vivaldi-Einspielungen mit Schallplattenpreisen wie dem "Diapason d´Or", den "Victoires de la Musique", dem "Choc de l´année du Monde de la Musique" oder dem "BBC Music Award" ausgezeichnet.

In Hamburg, zur Saisoneröffnung der Reihe NDR Das Alte Werk, wird Jean-Christophe Spinosi am Freitag, 25. September, ab 20.00 Uhr in der Hamburger Laeiszhalle fast den ganzen Abend der Musik Antonio Vivaldis widmen: mit Solo- und Doppelkonzerten für Flöte, Violine und Violoncello. Sein Ensemble Matheus besteht ohnehin aus lauter Solisten. Anders als in späteren Epochen einer imperialen Virtuosität war es im Barock noch keineswegs die Dominanz des einen Virtuosen über das namenlose Kollektiv, die ein Konzert begründete, sondern vielmehr das Prinzip des Wettstreits, der Zwiesprache, des Dialogs.

Nicht von ungefähr beginnen viele der Konzertsätze Vivaldis mit einem Motto, einem Leitgedanken, der danach von den Musikern behandelt und erörtert wird im Disput der Instrumente: Unterhaltung der geistvollsten Art. Spinosi und Matheus erweisen aber auch dem unübertroffenen Hamburger Musikdirektor Georg Philipp Telemann die Ehre, wenn sie sein Konzert in e-Moll für Quer- und Blockflöte aufführen: Flûte traversière und Flûte douce. Telemann selbst brachte das Ideal der Instrumentalmusik für die Komponisten einst wie heute auf den Punkt, als er den Ratschlag reimte: "Gib jedem Instrument das / was es leiden kann, / So hat der Spieler Lust / du hast Vergnügen dran."

Karten gibt es für 10,- bis 36,- Euro (zuzüglich zehn Prozent Vorverkaufsgebühr) im NDR Ticketshop, Levantehaus, Mönckebergstraße 7, 20095 Hamburg, Tel.: 040/44 192 192, online unter ndrticketshop.de, E-Mail: ticketshop@ndr.de, sowie an den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse.
Weitere Informationen: www.NDR.de/dasaltewerk

15. September 2015 / RP

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