Stand: 25.07.2014 12:16 Uhr

Mangelhafter Brandschutz in mehreren OP-Sälen der Medizinischen Hochschule Hannover

von Karin Abenhausen, Björn Siebke

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) verfügt in mindestens zehn Operationssälen nur über mangelhaften Brandschutz. Die Probleme sind der Hochschule seit mindestens zwölf Jahren bekannt. Ein NDR 1 Niedersachsen und dem NDR Fernsehmagazin "Hallo Niedersachsen" vorliegender TÜV-Bericht aus dem Jahr 2010 weist auf schwere Mängel hin. Es gebe "wesentliche und sicherheitsrelevante Mängel, die unverzüglich zu beseitigen sind".

Bis 2013 wurden zwar Verbesserungen durchgeführt, gravierende bauliche Mängel blieben jedoch bestehen. Bereits im März hatte es öffentlich Kritik an den hygienischen Zuständen der Lüftungsanlage der MHH gegeben. Die MHH verweist in Sachen Brandschutz auf knappe Haushaltsmittel, die weiter reichende Maßnahmen angeblich verhindert hätten. Niedersachsens Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD) hatte in Interviews Investitionen für 2015 angekündigt. Ob sie, im Falle der Freigabe durch den Landtag, ausreichen werden, ist unklar.

Konkret ist in den Unterlagen die Rede davon, dass Brandschutzklappen nicht mehr funktionstüchtig sind oder falsch eingebaut wurden. Die MHH schließt nicht aus, dass dadurch im Brandfall Rauch in OP-Säle eindringen könnte. Jedoch seien diese mit Rauchmeldern ausgestattet und eine Evakuierung sei möglich. Von den 36 Operationssälen der MHH seien 16 noch sanierungsbedürftig. Zehn davon befinden sich in Gebäudetrakt K5. Dort sind brandschutzrelevante Lüftungsanlagen teilweise auf dem technischen Stand der späten 1960er-Jahre.

Die Hochschule hofft jetzt auf Geld vom Land, um die veraltete Technik zu ersetzen. Doch bis das Geld bewilligt ist und die Baumaßnahmen im Trakt K5 beginnen können, dauert es noch mindestens zwei Jahre, so die MHH.

Ausführliche Informationen unter ndr.de/niedersachsen.

Verwendung der Meldung frei bei Nennung der Quelle "NDR 1 Niedersachsen".

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