Stand: 08.05.2015 08:11 Uhr

Kompromiss Sophienterrassen gescheitert

von Reinhard Postelt

Im Rechtsstreit über das geplante Hamburger Flüchtlingsheim Sophienterrasse an der Alster ist ein Kompromiss geplatzt.
Nach Informationen von NDR 90,3 lehnen die Anwohner einen Vergleichsvorschlag des Oberverwaltungsgerichts ab.

Die geplante Unterbringung von Flüchtlingen im Villenviertel von Hamburg-Harvestehude hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, weil drei Anwohner vor dem Verwaltungsgericht einen Baustopp erreichten. Es beschied im Januar, 220 Flüchtlinge seien zu viel für ein reines Wohngebiet.
Das Oberverwaltungsgericht schlug vor einigen Tagen in Anwesenheit der Prozessbeteiligten einen Vergleich vor. Er sah ein Ende des Baustopps für die Sophienterrasse vor - und eine Absenkung der Flüchtlingszahl von 220 auf 190. Nach zehn Jahren hätte Hamburg die Unterkunft schließen müssen - zugunsten von Wohnungen. Der Vergleich wurde schriftlich notiert.
Allerdings galt bis heute früh 0 Uhr eine Rückzugsfrist. Davon machten die Anwohner offenbar in letzter Minute Gebrauch.
Nun muss das Oberverwaltungsgericht in den nächsten Wochen über den Baustopp entscheiden - es wird wohl die Flüchtlingszahl zunächst stark absenken.
Der Stadt Hamburg bleibt nur der Weg, einen neuen Bebauungsplan aufzustellen. Er ermöglicht, dauerhaft 220 Flüchtlinge unterzubringen - kann aber frühestens in einem Jahr in Kraft treten.
Das Grundstück an der Alster hatte Hamburg für 15 Millionen Euro gekauft.

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