Stand: 10.12.2014 17:00 Uhr

Kieler Steuerdeal: Forderungen gegen Detlef Uthoff weit höher als bislang bekannt

von Angela Leuders

Die Steuerschulden des Kieler Augenarztes Prof. Detlef Uthoff sind noch viel höher als bislang vermutet. Nach Informationen von NDR 1 Welle Nord und NDR Schleswig-Holstein Magazin hat alleine das Finanzamt Kiel-Nord offene Forderungen in Höhe von bis zu 29 Millionen Euro.

Ein Großteil dieser Summe stammt aus einer Fehlspekulation des Augenarztes Anfang der 90er Jahre. Damals hatte Detlef Uthoff in die Hamburger Mundsburg-Hochhäuser investiert. Als er die Kredite der Bank nicht mehr bedienen konnte, musste er die Immobilien mit Verlust verkaufen. Dadurch sind unter anderem Gewerbe- und Einkommensteuer angefallen.

Zu den Steuerschulden beim Finanzamt Kiel-Nord in Höhe von bis zu 29 Millionen Euro kommen Gewerbesteuer-Schulden bei der Stadt Kiel in Höhe von 7,8 Millionen Euro hinzu, diese waren bisher bekannt. Im Insolvenzverfahren hat außerdem die Arbeitsagentur für drei Monate Löhne und Gehälter der Augenklinik Uthoff übernommen, insgesamt etwa 1,4 Millionen Euro. Die Gläubiger sind nach Auskunft des Insolvenz-Sachwalters Klaus Pannen aufgefordert, ihre Forderungen bis zum 19. Dezember dieses Jahres anzumelden. In der Folge wird dann entschieden, welche Forderungen für das Insolvenzverfahren anerkannt werden.

Diverse Gesellschaften aus dem Familienumfeld von Detlef Uthoff können Forderungen in Höhe von 56,5 Millionen Euro anmelden. Sollten diese anerkannt werden, hätten die Uthoff-nahen Firmen die Mehrheit im Gläubigerausschuss und könnten nach Aussagen von Experten die Insolvenz-Quote drücken. Alle Gläubiger erhielten dann nur noch einen kleineren Teil ihrer Forderungen.

Detlef Uthoff und seine Berater wollten sich auf Nachfrage nicht zu den neuen Zahlen äußern.


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Zur Veröffentlichung frei bei Nennung "Quelle: NDR 1 Well Nord und Schleswig-Holstein
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