Stand: 06.01.2015 08:50 Uhr

Gesunkener Zementfrachter mit starken Mängeln

von Dietrich Lehmann

Der vor Schottland gesunkene Frachter Cemfjord hatte offenbar technische Mängel.
Nach Informationen von NDR 90,3 fuhr das Schiff der Hamburger Reederei Brise nur mit Ausnahmegenehmigungen.

Mängel hatte der Zementfrachter unter anderem bei einem Rettungsboot: Bis Freitag dieser Woche sollte ein neuer Kran installiert werden, mit dem das Boot ausgesetzt werden kann. Das steht in einem Schreiben des zypriotischen Generalkonsulats in Hamburg, das NDR 90,3 vorliegt. Vorübergehend musste danach eine zusätzliche Rettungsinsel an Bord gebracht werden. Aus einer weiteren Ausnahmegenehmigung geht hervor, dass es zumindest noch vor wenigen Wochen Probleme mit dem Lenzsystem gab. Damit kann Wasser aus dem Rumpf des Schiffes nach draußen gepumpt werden. Die zypriotischen Behörden machten deshalb strenge Auflagen: Unter anderem sollten zwei bewegliche Pumpen an Bord gebracht werden. Außerdem sollte sich die Cemfjord nicht mehr als 150 Meilen von der Küste entfernen. Ein Sprecher der Reederei Brise erklärte dagegen, das gesunkene Schiff sei in einem voll seetüchtigem Zustand gewesen, nachdem es im vergangenen Monat untersucht worden war. Die Auflagen der Behörden habe man ohne Ausnahme erfüllt. Die rund 30 Jahre alte Cemfjord war am Wochenende im Sturm vor Schottland gesunken. Die acht Besatzungsmitglieder werden vermisst. Die Rettungskräfte haben die Suche nach ihnen eingestellt.

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