Stand: 26.02.2015 08:46 Uhr

Dora Heyenn droht Entmachtung

von Jörn Straehler-Pohl

Der Fraktionschefin der Hamburger Linken, Dora Heyenn, droht die Entmachtung. In einem Antrag, der NDR 90,3 exklusiv vorliegt, fordern zwei Abgeordnete eine Doppelspitze für ihre Fraktion. Der Antrag kann als ein offener Affront gegen Spitzenkandidatin und Fraktionschefin Dora Heyenn gelesen werden. Dort heißt es, dass die Linke den anderen Parteien immer ähnlicher werde, weil sie im Wahlkampf nur auf eine Person gesetzt habe, dass es sogar Großplakate mit dem Gesicht der Spitzenkandidatin gegeben habe. Diese Zuspitzung auf eine Person schade der Arbeit in der Fraktion, stattdessen müsse wieder die Vielfalt gepflegt werden. Und deshalb brauche die Links-Fraktion eine Doppelspitze. Wer zweiter Mann oder zweite Frau an der Seite von Heyenn werden könnte, ist offen. Immer wieder werden allerdings dem Haushalts-Politiker Norbert Hackbusch Ambitionen für den Posten des Fraktionschefs nachgesagt. Der Antrag für die Doppelspitze zeigt, welchen schwierigen Stand Dora Heyenn in ihrer Fraktion hat. Für Kritik sorgen ihr Führungsstil und ihre Nähe zum dogmatisch-linken Flügel der Partei. Auch bei der Wahl zur Spitzenkandidatin für die Bürgerschaftswahl kam sie nur auf 55 Prozent. Zugleich verdankt die Linke ihr gutes Ergebnis bei der Wahl auch der großen Bekanntheit Heyenns. Der Landesvorstand will am Freitag auf einer Sondersitzung darüber beraten, ob er den Vorschlag für eine Doppelspitze unterstützt. Sollte er ihn ablehnen, könnte Heyenn Gewinnerin des Machtkampfes sein.

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